So, heute ist wirklich mein letzter Tag in Südamerika. Bin gerade in Santiago de Chile und warte darauf auf den Flughafen zufahren. Habe aber noch 10 Stunden Zeit ;-(, das Zimmer musste ich bereits räumen, daher sitze ich jetzt in der Lobby herum und schreibe diesen Artikel. Am Nachmittag werde ich nochmal das Viertel Brasil (sehr schön) noch mal unsicher machen und die letzten Pesos verbrassen. Am Abend werde ich dann mit Metro und Bus wieder zum Flughafen fahren...
... ihr hört in ein paar Tagen wieder aus Neuseeland von mir.
Patagonien: ist einfach superschön, hier ist es viel sauberer als im Norden, und man könnte hier viel mehr Zeit verbringen. Am schönsten wäre es sicherlich mit dem eigenen Auto/Camper unterwegs zu sein, um auch die touristisch etwas abgelegeneren Bereiche und Orte kennen zu lernen.
Salta und Umgebung: Besonders den Norden von Argentinien finde ich sehr beeindruckend schön. Die vielen bunten Berge, die engen Straßen, die freundlichen Menschen, der dichte grüne Wald, die Hochebenen,...
Die Argentinier und ihre Schlangen: Wer kennt das nicht, man sitzt im Wartebereich am Flughafen und wartet auf das Boarding. Pötzlich kommt die lang erwartete Durchsage und alle 300 Passagiere stürmen gleichzeitig, von allen Seiten zum Gate und versuchen sich nach vorne zu drängeln. Nicht so in Argentinien. Hier hat sich in kürzester Zeit eine Schlange gebildet, die sich durch den Wartebereich schlängelte. Und das sieht man immer und überall. Egal ob beim Bankomaten, im Handyshop, beim Eisstandl, am Bahnsteig, bei der Bushaltestelle und sogar vorm Beichtstuhl :-)
Panchos: Wie die Hot Dogs in Argentinien genannt werden, ist das beliebteste, schlabrigste und geschmackloseste Fast Food hier. Kein Vergleich zu den chilenischen "Completos" die wirklich lecker sind.
Friseure: Mit meiner einfachen Frisur waren die Friseure (bei denen ich war) hier ziemlich überfordert (oder es ist ihnen einfach wurscht). Bei jedem musste man sagen "Ähh Entschuldigung, hier haben sie etwas vergessen wegzuschneiden, das ist nicht gleich lang" (natürlich in Zeichensprache;-) Der Vorteil ist, ich könnte hier sofort als Friseur anfangen, und ich wäre richtig gut ;-)
Müll: trotz der vielen Marketingkampagnen der Städte in denen immer wieder den Menschen vermittelt wird wie wichtig es ist die Straßen sauber zu halten, gelingt das leider nicht überall. Immer wieder sieht man die Menschen einfach den Müll (vor allem Plastikmüll) ins Wasser, oder auf den Boden zu werfen.
aja, das wichtigste hätte ich fast vergessen.
Bürokratie: hier ist alles etwas komplizierter. Über die Grenzkontrollen habe ich euch ja schon einiges erzählt. Für alles wird hier ein Reisepass benötigt. Für ein Busticket genau so wie für einen Einkauf im Supermarkt. Ich nehme als Beispiel mal den Kauf eines Eislutschgers mit 2 Kugeln;-)
Also, 2 Verkäufer stehen neben der Vitrine mit dem Eis und der Kassa. Um ein Eis zu bekommen muss man aber zuerst das Lokal betreten und bei dieser Verkäuferin die Art des Eises (Tüte, Becher, groß, klein, etc...) ordern und auch bezahlen. Um die Eistüte dann zu bekommen, muß man aber das Lokal wieder verlassen, sich von außen vor die Eisvitrine stellen und den Rechnungsbeleg einem zweiten Angestellten in die Hand geben. (der zweite, der die ganze Zeit neben der anderen gestanden ist) Danach wird der Beleg von ihm unterschrieben/abgezeichnet. Erst jetzt darf man ihm die 2 Sorten Eis mitteilen. (langsam und nacheinander) Und das ist der Grund warum hier alles ewig dauert und man auf alles lange warten muß.
La Boca ist ein Stadtteil im Osten von Buenos Aires und das bekannteste der 49 Viertel. Es liegt gleich neben San Telmo und wäre in nur 10 Min. zu Fuß zu erreichen. Aus Sicherheitsgründen darf man dort aber nicht hingehen, sondern soll mit dem Bus oder Taxi hinfahren. Auch soll man sich nur auf den touristischen Straßen des Viertels bewegen ;-/
Das Viertel entstand erst Ende des 19. Jahrhunderts als Viertel italienischer Einwanderer, die meist als Industrie- oder Hafenarbeiter tätig waren. Diese Arbeiter leben in Massenunterkünften zusammen (100 Personen/ 1 Klo/ 1 Küche), die sie aus Baumaterialien bauten, die sie zumeist aus dem Hafen entwendeten. (z.B. Blech abgewrackter Schiffe, Farben,...)
Bis heute ist La Boca ein Arbeiter-, Emigranten- und Armenviertel von Buenos Aires.
Populär ist La Boca vor allem bei den Touristen populär, wegen seiner originellen Häuser. Viele Künstler preisen ihre Werke auf den Gehsteigen der Straße, des nur 100 m langen El Caminito (Der kleine Weg) an.
La Boca ist auch für das Fußballstadion La Bombonera (spanisch: „Pralinenschachtel“) des Fußballclubs Boca Juniors bekannt. Die Rivalität zwischen den Boca Juniors und River Plate, dem 2. Club der Stadt, zeichnet sich schon in der Gegensätzlichkeit der Stadtteile ab, aus den die beiden Klubs kommen. La Boca, das Arbeiterviertel, während Núñez, der Stadtteil, in dem River Plate spielt, durch die Mittel- und Oberschicht geprägt ist. 40 % der Argentinier sind Fans der Boca Juniors, während sich 33 % zu River Plate bekennen.
Das war heute mein letzter (sightseeing-) Tag in Buenos Aires bzw. Südamerika. Morgen fliege ich wieder retour nach Santiago de Chile, und übermorgen dann nach Neuseeland. Das heißt in erster Linie herumsitzen und warten.
Heute führ ich mit dem Zug in die Stadt Tigre, etwa 35 km (1 Std.) nördlich von Buenos Aires. Das hübsche Städtchen ist quasi der Ausgangspunkt ins Naturparadies Delta del Río Paraná. Denn hier beginnt eines der ungewöhnlichsten Lebensräume der Erde und bietet einen ziemlichen Kontrast zur Megastadt Buenos Aires. Die Menschen leben hier in einem unübersichtlichen Labyrinth kleinerer und größerer Wasserläufe. Wie viele Menschen hier genau, ist aber nicht bekannt. Es gibt keine Autos, dafür aber 600 Schulen und 170 schwimmende Minimärkte. (A bissl is es vergleichbar mit Venedig oder den Schärengärten in Schweden)
Das Wasserstraßensystem ist mit 3.000 km² das 5. größte Flussdelta der Erde und angeblich das einzige Süßwasserdelta. Ich hatte die etwas länge Tour mit 2 Std. gebucht um mehr vom Delta zu sehen. 1 Stunde hätte aber vollkommen gereicht, da wir in erster Linie in der Nähe von Tigre herumfuhren, und hier ist alles sehr gut erschlossen. Auf den Inseln sind neben Wochenendhäusern der reichen Porteños (Menschen aus Buenos Aires), Hotels, Restaurants uns Bars zu finden. Das wahre Delta beginnt für die Einheimischen aber erst viel weiter im Norden, wo es naturbelassener und ruhiger zugeht, denn soweit von Tigre verirren sich die Ausflugsschiffe nur selten.
In Tigre gibt es viele nette Bars und Restaurants, direkt neben den Wasserstraßen und den Puerto de Frutos. Auf diesem Markt sind inzwischen allerding mehr Ramsch und Möbel (Handwerkskunst;-), als Obst und Gemüse zu finden ist. Der Name der Stadt beruht auf einem Missverständnis: Tiger haben nie in Argentinien gelebt, sondern Jaguare. Diese wurden irrtümlich für Tiger gehalten und gaben so Stadt und Delta ihren Namen.
Heute bin ich mit der Fähre über den Río de la Plata nach Uruguay hin- und retour gefahren. Als Río de la Plata wird der gemeinsame 290 km lange und bis zu 220 km breite Mündungstrichter der großen südamerikanischen Flüße Paraná und Uruguay bezeichnet. Es ist somit der breiteste Fluß der Erde ;-)
Colonia del Sacramento ist ein kleines, feines, wunderschönes, sauberes und gemütliches Kolonialstädtchen, dessen Altstadt auch zum Unesco Weltkulturerbe erklärt worden ist. Hier hat zum ersten mal ein Auto angehalten damit ich über die Straße gehen kann. (Das hats in Südamerika noch nie gegeben;-) Das Städtchen eignet sich hervorragend für einen Tagesausflug von Buenos Aires aus. Es ist relativ schnell erreichbar (ca. 2 Std.) und es ist wunderschön durch die vielen engen Gassen mit den Kopfsteinpflastern zu laufen, vorbei an den vielen, mit Blumen geschmückten alten Häuser und den netten kleinen Bars und Cafés. Vom alten Leuchtturm aus dem Jahr 1857 hat man einen schönen Rundumblick auf die Altstadt und den braunen Fluß. Direkt am Fluß ist ein schöner schattiger Park und viele grüne Papageien fliegen schnatternd umher. Am späten Nachmittag bin ich dann wieder in Buenos Aires angekommen.
Puerto Madero mit seinen 4 Hafenbecken hat sich so richtig fein gemacht. Die alten Hafenanlagen wurden in ein neues, modernes, teures und superschickes Wohn- und Ausgehviertel umgestaltet, das für die meisten Bewohner hier warscheinlich unerschwinglich ist. Hier befindet sich auch eine Uni mit den schönen alten Backsteinbauten, Kunstgallerien, das Comicmuseeum und auch einige bekannte 4* Hotels. Von den, bis zu 40 Stockwerken hohen Wolkenkratzern, hat man einen angeblich einen super Blick auf die Hochäuser des Microcenters und auf ein Naturschutzgebiet am "Rio de la Plata".
Die Fußgängerbrücke Puente de la Mujer eines Stararchitekten soll angeblich ein Tango tanzendes Päärchen symbolisieren. Sie ist drehbar gelagert, damit auch die Schiffe passieren können.
Auch das Museumschiff Fragata Sarmiento war ganz interrassant zum ansehen.
Das Microcenter ist das geographisches und symbolische Herz der Stadt. Hier befinden sich der Kongress, der Regierungssitz und die geschichtsträchtige Plaza de Mayo.
Das Zentrum ist aber das komplette Gegenteil vom schicken Puerto Madero. Hier ist es laut, es herrscht viel Verkehr, in den Parks haben Obdachlose ihre Camps aufgeschlagen und Kartonsammler leeren jede Mülltonne. Entlang den Straßen befinden sich zu meist billige und hässliche Geschäfte wie Kiosks, Lotterieverkauf, etc. Wohnungen sollen hier günstig zu bekommen sein.
Da die Strecke vom Kongress zum Regierungssitz auch regelmässige für Streiks und Kundgebungen genutzt wird, stehen hier das ganze Jahr Absperrungen herum.
Obwohl sich Recoleta zur Zeit weniger als fünf Minuten vom Zentrum von Buenos Aires entfernt befindet, so war dieser Ort zur Mitte des 19. Jahrhunderts für die Bewohner relativ abgelegen. Als 1870 in Buenos Aires Cholera- und Gelbfieberepidemien wüteten, flüchtete sich die Bevölkerung in die umliegenden Orte, um sich vor einer Ansteckung zu schützen. Während die arme Bevölkerungsschicht sich eher im Süden und Südosten neu ansiedelte, kam nach Recoleta vor allem die Oberschicht, da die Anhöhe (50m;-) von Recoleta die Anwesenheit von Moskitos verminderte und damit die Ansteckungsgefahr geringer als in der Tiefebene war.
Diese Familien errichteten in Recoleta große Villen im französischen Stil und verhalfen so zum Spitznamen Recoletas, "das Paris Amerikas".
Das Stadtviertel wurde hauptsächlich zu der Zeit gebaut, in der Argentinien zu den reichsten Ländern der Erde gehörte. In den 1950er und 60er Jahren wurden viele der damaligen Herrschaftshäuser in den Unruhen zerstört, daher bestehen heute in Recoleta moderne elegante Gebäude neben den traditionellen Villen von damals.
Der Friedhof hier ist eine der größten Touristenattraktionen des Landes. Stundenlang könnte man hier entlang prunktvoller Mausoleen und üppig verzierter Grabsteine flanieren. Reiche Familien ließen einige Reihen mit prächtigen (teils offenen) Mausoleen (mit mehr 4.000 Skulpturen) unterschiedlichster Architektur bebauen, die eins gemeinsam haben: Sie sollten lange vom irdischen Ruhm und Reichtum der Verstorbenen künden. Die Wege sind großzügig angelegt und reichlich mit Bäumen bepflanzt. Hier sind die höchsten Grundstückspreise der Stadt zu finden. Zur Zeit kostet der Quadratmeter ca. 8.000 USD. Eine richtige Pilgerstätte ist das eher unscheinbare Grab von Eva (Evita) Perón geworden. Täglich werden von den Fans frische Blumen ans Grab gebracht. Ungewöhnlich ist die Tradition dieses Friedhofs, dass auf den Namenstafeln nur das Sterbedatum, nicht jedoch das Geburtsdatum vermerkt wird.
Heute war ein regnerischer und windiger Sonntag. Am Nachmittag hats aber dann mal aufgehört zu Regnen, also bin ich raus, ins Zentrum von San Telmo. (Etwas nördlich von meienr Wohnung gelegen) Denn da ist immer Sonntags ein Antik-Flohmarkt. Neben Altem, gibts auch jede Menge Kitsch, Altagssachen, Vinyl, Kleidung, Tanz- und Musikvorführungen, Grillereien und auch viel schönes Designer und Kunsthandwerk. Als es wieder mal zu regnen begann bin ich in den "Mercado San Telmo" aus dem Jahr 1897, in dem sich mehrere Dutzenden Antiqitätengeschäfte, Obst-, Gemüse und Fleichstände aneinanderreihen. Hier gibts echt skurriles zu entdecken.
San Telmo ist das Älteste Stadtviertel und gilt als eines der authentischten Viertel der Hauptstadt. Die vielen engen Kopfsteinpflasterstraßen und die prachtvollen, teils etwas heruntergekommen Häuser mit den vielen Geschäften geben dem Viertel ein besonderen Flair. Nach San Telmo hörte Buenos Aires früher auf und der Fluß verlief gerade mal 2-3 Straßen entfernt vorbei. Bis zur Gelbfieberepidemie im 1871 war San Telmo ein bevorzugtes Wohnviertel der Mittel- und Oberschicht. Die überlebenden zogen weiter nach Norden ins heutige Zentrum, das damals etwas weiter enfernt vom Fluß lag und somit mehr Schutz vor Moskitos bot. Danach war San Telmo bis in die 1960er Jahre ein Viertel für Zuwanderer (vor allem Italiener) und die ärmere Bevölkerung. Erst die vielen Künstler die sich danach hier niederließen, waren die Pioniere der Aufwertung des Stadtteils.
Bei der Renovierung eines alten Gebäudes, nach dem das Erdgeschoß eingestürzt war, wurde ein altes Flußbett entdeckt das im laufe der Zeit überbaut wurde und vollkommen vergessen wurde. (Damit die Abwässer nicht so stinken) In diesem entstanden "Museeum El Zanjon" kann man diese Kanäle sehen. Das Ziel ist es, langfristig den ganzen Kanal wieder freizulegen.
Meinen ersten Tag habe ich mit einer eher unüblichen Tour gestartet, nicht wie üblich im Zentrum mit allen Touristenhighlights, sondern mit einer "urban art & graffiti tour". Gestartet haben wir im Viertel Colegiales und gingen dann über die Viertel Chacarita, Villa Crespo nach Palermo/Hollywood. Wir endeten die Tour in der Bar/Gallery "Hollywood in Cambodia" eines der Künstler. Bei dieser sehr interessanten Tour erfuhren wir einiges über die verschieden Graffitiarten, Infos über die Künstler, Hintergründe, die unterschiede zu anderen Ländern und die teilweise versteckten, teils politischen Botschaften und Symbole (oder auch nicht) die hinter den Kunstwerken stecken.
Heute Abend bin ich in Buenos Aires angekommen. Wieder mal fuhr ich mit dem Bus und wieder mal hatten wir eine Panne und der Bus musste getauscht werden. Nach 500 km und 9 Std. (2,5 Std Verspätung) Fahrt bin ich in Buenos Aires angekommen. Das Busterminal Retiro ist gewaltig groß. So viele Busse habe ich noch nie auf einmal gesehen;-)
Gleich hinter dem Busterminal beginnt das Armenviertel Villa 31. Bis zu 5 Stockwerke hoch türmen sich die wild zusammengewürfelten Hütten der Slumbewohner.
Mit dem Taxi fuhr ich dann zu meinem Apartment im ältesten Stadtteil San Telmo. Echt schick hier und am Dach solls einen ebenfalls sehr schönen Pool geben. Fotos werde ich dann noch nachreichen. Den werde ich dann heute Abend mal ausprobieren. Nach 3 Monaten nur Fastfood und Essen in Restaurants, freue ich mich jetzt schon richtig auf was selbstgekochtes und viel Obst und Gemüse.
… ist die kleine Schwesterstadt von Santa Fé und am Río Paraná gelegen. Paraná ist die hübsche, auf sandigen Hügeln erbaute Haupstadt der Provinz "Entre Ríos" (zwischen den Flüssen) und ist Landesweit bekannt für ihre Land- und Viehwirtschaft. Von hier aus wird die Megastadt Buenos Aires versorgt. Im Reiseführer steht, dass sie als eine der schönsten argentinischen Städten zählt. Dem kann ich so nicht ganz zustimmen. Ja, es ist ganz schön am Río gelegen, wirkt sehr entspannt und es gibt im Zentrum eine Menge an alten Kolonialgebäuden (vor allem alte Wohnhäuser) , die jedoch großteils ziemlich heruntergekommen aussehen. Die Stadt erhebt sich durchschnittlich 30-50 m über dem Fluß. Steil den Hang hinab, liegt ein Park und die Uferpromenade mit Sandstränden an dem wenig zum baden einladenden Río mit seinem braunen Wasser.
Am Rückweg hat mich dann ein netter Polizist (stehen hier an jeder 2ten Ecke) im Kampfanzug und Schrotflinte angehalten und mir erklärt das dieses Barrio nicht zum spazieren geeignet ist und er hat mich darauf hin ein Stück begleitet. Sonst ist es ordentlich heiß und Mittags ist es in der Sonne echt unerträglich. Und so bewegt man sich hier im Schatten, von Bar zu Bar.
Morgen habe ich dann die letzte länge Busfahrt nach Buenos Aires, mein letzter Aufenthalt in Südamerika.
Gestern Abend bin ich nach Posadas, der Provinzhauptstadt von Misiones gekommen. Dieses Mal bin ich etwas ausserhalb der Stadt untergebracht, in einem, zwischen Schnellstraße, Flughafen und Industriepark gelegenen und für argentinische Verhältnisse "pipifeinen" 4 Stern Hotel. (Endlich wieder mal 2-lagiges Klopapier;-) Dieses mal gibt sogar einen sehr schönen Pool mit etwas sauberen Wasser.
Heute war ein anstengender Tag. In der Früh bin ich mit dem Bus ca. 60 km Richtung Norden (1 Std.), nach San Ignacio gefahren.
San Ignacio ist ein typisches, nettes und verschlafenes Nest. Bekannt ist es aber vor allem durch die Ruinas Jesuíticas de San Ignacio Miní. Auch diese Ruinen sind zum Unesco Weltkulturerbe erklärt worden. Früher standen sie mitten im Regenwald, heute praktisch mitten im Dorf San Ignacio.
Früher gab es 30 solcher Siedlungen der Indígenas vom Stamm der Guaraní entlang der Grenze zu Brasilien und Paraguay. Viele von ihnen sind bis heute gut versteckt im Regenwald und deshalb schwer erreichbar. San Ignacio ist aber die bekannteste und am besten erhaltene Siedlung und bezeugen einen fruchbaren Zusammenschluss der spanischen und indigenen Guaraní-Kultur. Sie wurde 1610 gegründet, 1817 wurden alle 30 Siedlungen von den Paraguayer zerstört und in den 1950er Jahren wieder begonnen zu restaurieren.
Nach dem ich wieder in Posada war, bin ich noch hinein ins Zentrum (großer Fehler), einmal durchmarschiert und am Río Paraná wieder nach Paraguay (Stadt Encarnacíon) hinübergeschaut. Ein koffeinhaltiges Heißgetränk konsumiert und anschliessend wieder versucht einen Bus, bzw. eine "Bushaltestelle" zu finden die mich retour zum Hotel bringt. Und das hat einige Zeit gedauert. Endlich im Hotel angekommen, habe ich mich gleich in den Pool geschmissen.
Sehenswürdigkeiten in diesem kleinem Städtchen gibts quasi keine. Nur eine Kreuzung von der 7 Straßen abgehen. Hier wird aber von jedem Versucht, in irgendeiner Form Geld mit den Wasserfällen zu machen. Es ist alles sehr touristisch, teuer und es gibt überall jede Menge Hostals, Taxistände, Souvenirshops, Cafés, Bars und Restis. (und dazwichen gibts einen Eisenwarenhändler) Aber trotzdem ist der Ort nicht unattraktiv und hat eine angenehme Atmosphäre. Nett ist der Weg, entlang des Rio Iguazú zu den "Tres Fronteras", dem Dreiländereck. Hab mal überlegt in die Nachbarstädte nach Paraguay oder Brasilien zu fahren, die sollen aber eher unattraktiv und sehr groß sein. Also liege ich am Nachmittag mit einem Buch am Pool herum. (der so trüb ist dass man den Boden (0,9 m) nicht sieht)
Heute war ich im "Refugio de Animales Salvajes", eine Krankenstation für Wildtiere, die vom Zoll beschlagnahmt werden, oder auf Straßen angefahren werden.
Das Städtchen Puerto Iguazú liegt im Nordosten von Argentinien und im Dreiländereck mit Brasilien und Paraguay. Hier merkt man die Entfernungen erst so Richtig. Von hier sind es 1.395km nach Buenos Aires, 2.140 km nach Mendoza und über 3.000 km sind es nach Ushuaia.
Die Wasserfälle hier sind die größten und sollen auch die imposantesten der Erde sein. (Die Viktoriafälle sind zwar höher, aber schmäler) Auf einer Breite von 2,7 km stürzen Dutzende kleinere und größere Wasserfälle bis zu 70 m in die Tiefe. Je nach Wasserstand sind es zwischen 150 und 270 verschiedene Fälle. Umgeben sind sie auf brasilianischer und argentinischer Seite mit einem dichtem Urwald . Die hohen Temperaturen und die ganzjährig hohe Feuchtigkeit machen dieses Gebiet zu einem riesigen Treibhaus, in dem sich extrem viele Tiere tummeln und Pflanzen gedeihen. Viele vom Aussterben bedrohte Tierarten wie der Jaguar, Puma, Alligatoren und Tapire finden im Nationalpark einen Rückzugsort. Der Name stammt übrigens aus der Sprache der Guarani und bedeutet "großes Wasser".
Der Park ist riesig, auf Stegen führen kilometerlange Wege durch den Park, läuft teilweise über der Abbruchkante dahin, bis man das Highlight des Parkes erreicht. Den Teufelsrachen "La Garganta del Diablo" eine 150 m breiten und 700 m langen Schlucht, in der unglaubliche Wassermassen tosend hinunterstürzen. Unterwegs habe ich Schildkröten, Alligatoren und andere lustige Tiere gesehen. Die zig-tausenden Besucher trüben die Erfahrung leider einwenig, teilweise wartet man ewig (1 Std.) um weiter zukommen oder auf den Aussichtsplattformen einen Ausblick zu erhaschen. Sollte man es geschafft haben, drängeln von allen Seiten (vor allem Brasilianer) die nächsten Touristen nach. Nach ca. 6 Stunden im Park, ca. 10 km herumgehen und 3 Litern Wasser, fuhr ich mit dem Bus wieder retour nach Puerto Iguazú.
... wieder mal 9 Stunden im Bus. Juhuuu...aber dieses Mal war die Landschaft sehr schön und dei Fahrt sehr kurzweilig.
Und weils grad zum Thema passt, hier ein Bericht zum Thema Busfahren...In Südamerika is a relativ angenehme Angelegenheit. Kein anderes Verkehrsmittel verbindung ist so gut ausgebaut wie die Busse. Sie sind relativ gemütlich, pünktlich und ermöglichen eine Reise in jeden noch so entlegenen Winkel. Unüberschaubar viele Busunternehmen fahren von ebenso unüberschaubaren Busterminals ab. zB. In Cordoba gibt es 91 "Bahnsteige". Von welchem die Busse dann abfahren weiss man einfach und muss auch nicht extra beschriftet werden. Das Gepäck wird eingechecked und man bekommt, wie am Flughafen, einen Gepäckanhänger. Eingeladen wird es aber nur nach dem Erhalt eines Trinkgelds.
Die meisten sind Doppeldecker Busse und haben im unteren Bereich den Laderaum, WC (auf das MAN nicht will) und ein paar Sitze. Im oberen Geschoss befindet sich der Großteil der Sitzplätze, die auch für langbeinige Europäer ausreichend Platz bieten. Meistens gibts auch eine "Bar" mit heißem und kaltem Trinkwasser. Bei längeren Fahrten ist meistens auch ein Bordservice inkludiert. (Je nach Busfirma) Das heißt, der Beifahrer geht 2 Mal durch mit einer Flasche "Kracherl" od. Heissgetränk. Zu Mittag gibts dann ein trockenes Sandwich oder ein Sackerl Chip und/oder Kekse.(Auf jeden Fall nur Kohlenhydrate) Und es liegt garantiert mehr Plastik als Essen auf dem Tablett. Die Busse ist immer so runtergekühlt das es ohne Weste nicht erträglich ist. Zu sehen gibts auch immer div. Videos die in erster Linie dem Geschmack des Fahrers zu entsprechen scheint. Auch wenn der Bus voller Kinder ist, gibts die ärgsten Aktionblutspritzmetzelfilme oder Dramen zu sehen. Hab auch schon nur Star Wars Episoden gesehen. Am vorderen Ende befindet sich immer eine rote Laufschriftanzeige, die immer zu 100% ein falsches Datum und Uhrzeit anzeigt.
Gestern, war a fader Tag. Nach dem Frühstück hab ich begonnen die Taschen zu packen und umzuorganisieren. Denn ich fuhr mit dem Nachtbus nach Corrientes. d.h. die Ohropax und Daunenjacke muss mit. (obwohls draussen 34° hat) Um 10 musste ich das Zimmer räumen. Nach dem Auschecken bin ich dann noch 4 Std. im Hotel herumgesessen und habe die Zeit genutzt und die Einträge der letzten Tage zu verfassen. Dann mitn Taxi zum Busterminal und dort wiederum warten auf den Bus um 15:20 nach Corrientes. Nach einer halben Stunde machten wir an einer Tankstelle halt, weil irgendwas defekt war. Also wurde ohne gemurre, 1 Stunde auf einen Ersatzbus gewartet.
Um 6 Uhr früh bin i dann ziemlich gschlaucht in Corrientes angekommen, mitn Taxi ins Zentrum und ins Hotel. Da ich viel zu früh dran war, gab ich mal das Gepäck ab und machte mal eine Besichtigungstour.
(Um 7°° und müde, und um 8°° sperrten erst die ersten Cafés auf) Den Rest des Tages war ich faul. A bissl schlafen, fernsehen und eigentlich wollte ich mal in den Pool rein, aber es hat am Nachmittag ziemlich zu Regnen begonnen, also hab is lassen. (vielleicht am Abend?)
Da hier 7 Landzungen in den Fluß Rió Paraná reinragen und dadurch 7 verschiedene Strömungen (corrientes) entstehen, wurde die Stadt ursprünglich San Juan de Vera de las Siete Corrientes benannt. (Im 16.Jhdt standen sie wohl auf sehr lange Namen). Gegenüber des Rió Paraná ist schon Paraguay zu sehen. Ich bin hier inzwischen in den Tropen angekommen. Hier herrscht die meiste Zeit des Jahres ein sehr heißes und feuchtes Klima. Und genau dieser Umstand verleiht der Stadt angeblich einen sehr entspannten Charme. Die Siesta wird streng eingehalten und auch abends kommt nie Hektik auf. Bekannt ist Corrientes für seine Murales, die an vielen öffentlichen Plätzen zu finden sind. (Ein gemisch aus Bildhauerei und Malerei mit Kunststein und Zement auf größflächigen Wänden.
Auch die Umgebung von Salta lockt angeblich mit Superlativen. Atemberaubende Landschaften, Berge und dichte Regenwälder solls da geben. Die Distanzen sind gewaltig, nicht nur horizontal, sondern auch in der Höhe. Das Relief von fast 7.000 Höhenmeter sorgt dort für viele verschiedene Mikroklimata. Und genau dass wollte ich mir auch ansehen und daher habe ich mir für 3 Tage einen Leihwagen gemietet.
Als ich das Auto heute abholen wollte, konnten sie leider die Reservierung nicht mehr finden. (the computer says no) Aber irgendwie wird hier alles recht. Obwohl sie keine Autos mehr hatten, konnte ich 1/2 Std. später meine Dose entgegennehmen. Die erste halbe Stunde durch die City war eine Herausforderung. Die Ampeln sind superschwer zu finden oder sie sind so montiert, dass man nicht weiß für wen sie gelten. Von Salta aus fuhr ich die 160km lange Strecke nach Cachi und dann nochmals 120km nach Cafayate.
Allein der Weg von Salta dorthin ist atemberaubend. Zunächst führt die asphaltierte Straße durch die dichtbewachsenen grünen Yungas südlich von Salta. Dann schlängelt sie sich in endlosen Serpentinen hinauf über den Pass Piedra del Molino auf 3.348 m Höhe, durch die riesige, flache und trockene Puna-Hochebene, durch die endlose Kakteenwüste des Parque National El Cardón, bis man dann das Dorf Cachi erreicht, über dem der 6.380 m hohe schneebedeckte Nevada de Cachi thront. Als ich in dem netten Ort ankam, hats leider so geschüttet, dass ich gar nicht aus dem Auto ausstieg ;-/.
Von hier führ ich weiter Richtung Süden durch die Valles Calchaquies. Immer entlang der Ruta 40 (die bis nach Patagonien führt) nach Cafayate.(Nicht zu verwechseln mit Calafate in Patagonien;-) Die Valles Calchaquies sind eine 300 km lange Kette zusammenhängender Täler am Osthang der Anden. Die Schotterpiste schlängelt sich durch atemberaubende Felslandschaften, durch Bäche und saftig Grüne Täler vorbei an bescheidenen Bauernhöfen die mich mit ihren rot-braunen Lehmhäusern etwas an Afrika erinnern. Von Cafayate bin ich sehr begeistert. Der kleiner Ort mit seinen knapp 12.000 Einwohnern liegt auf 1.683 m und ist Weinhauptstadt Nummer 2 in Argentinien. Hier werden die Weltweit höchsten Weine gekeltert. Das wunderschöne Dörfchen ist flach gebaut und von schattigen, baumbestandenen Straßen durchzogen. Die schöne Plaza wird von gut erhaltener Kolonialarchitektur, in denen vor allem Restaurants und Bars untergebracht sind, umrundet. Und auf dem Platz spielt es sich so richtig ab. Musiker klimpern auf Gitarren, Karikaturisten zeichnen die Menschen, Gruppen von Künstlern, Clowns und Artisten unterhalten hunderte von Kindern und Erwachsenen und am Rasen sitzen die Leute herum. Es ist schön hier zu sitzen und die Leute zu beobachten. Hier habe ich die Nacht in einem Hotel verbracht, bevor es dann morgen wieder Richtung Norden geht.
Heute früh gings auf der Hauptstraße wieder retour nach Salta und weiter Richtung Norden. Mein Plan für heute war es, die Hauptstraße retour Richtung Salta und weiter nach Norden in die Quebrada de Humahuaca zu fahren, damit ich Morgen dann nicht so viele Kilometer fahren muss.
Auch heute habe ich die Entfernungen wieder etwas unterschätzt. Ich dachte die 180 Kilometer sind auf der Hauptstraße schnell heruntergefahren, aber wer konnte ahnen, dass die Landschaft so wunderschön weitergeht, wie sie gestern aufgehört hat. Zahlreiche Fotostopps entlang der Strecke mussten einfach sein. Zu sehen gabs wieder Felslandschaften, Täler, Canyons und einige alte spirituelle indigene Stätten. Nachdem ich mich wieder durch Salta durchgequält hatte, bin ich nach San Salvador de Jujuy (kurz nur Jujuy (chuchuij) gefahren. Diese kurvenreiche, enge 100 km hab i etwas unterschätzt (30km/h war schon das maximal mögliche auf dieser Strecke)
Ab hier gehts hinein in die Quebrada de Humahuaca, die 130 km lange Schlucht. Sie wird aufgrund ihres Formen- und Farbenreichtums auch Schlucht der 7 Farben genannt und ist seit 2003 Weltkulturerbe. In den saftig grünen Tälern der trockenen rot-braun-orangen Quebrada wird in erster Linie Mais und Kartoffeln angebaut. Die ärmliche Bevölkerung wohnt in vielen bescheidenen, einfachen Häuschen und tristen Siedlungen. In Tilcara habe ich die einzige Tankstelle im Tal gerade noch rechtzeitig erreicht. Beruhigt konnte ich die letzten paar Kilometer nach Humahuaca weiterfahren. Hier habe ich eine superschöne und gemütliche Hospedaje gefunden, dass im traditionellem Baustil erbaut wurde (Schilfdecke, und Stein- und Lehmmauern) und einen schönen Ausblick auf das Dorf bietet.
Der Ort ist Namensgeber des Tals und liegt auf 2.936 m. Das Zentrum ist so ganz anders als die anderen Dörfer die ich bisher gesehen hab. Lauter niedrige Lehmhäuser, Kopfsteinpflasterstraßen und die Kirche und Rathaus erinnern mich an Mexiko. Am Marktplatz gibts einen Indigenamarkt und Souvenirshops, auf dem allerlei bunte Textilien, Schnitzereien und Keramik angeboten wird, dazu die bekannten Panflötenmelodien. Kaum ist die Sonne weg wirds hier richtig kalt(10°) und das ist sehr angenehm nach einem Tag im glühend heissen Auto. Am Abend bin ich dann noch ins Zentrum auf ein sehr leckeres Lamasteak und weniger traditionelle Waffeln mit Früchten.
Der schöne Abend lässt die anstrengende Fahrt scho wieder fast vergessen. I freu mi scho wieder auf Morgen, hab da schon ein paar interessante Tipps vom Vermieter bekommen. Die Zeit wird leider scho wieder zu knapp für alles:-)
Von Humahuaca aus fuhr ich zunächst in das kleine Dorf Purmamarca. Hier kann man sehr schön die vielen Farben der Berge sehen. (Aber nicht nur hier) Daher werden die Berge im Quebrada de Humahuaca auch "Berge der 7 Farben" genannt. Schönere Stellen zum Sehen dieser Bergformationen wäre weiter im Norden. Aus Zeitgründen mußte ich diese leider auslassen. In dem Dorf befinden sich nur jede Menge Touristenstandeln, ein paar Hostels und ein kleiner Hügel der in Privatbesitz ist und eine mürrisch dreinschauende Frau ganze 30 Cent Eintritt verlang. Nach 10 Minuten bin ich wieder weiter. Und wieder war die einstündige Fahrt ein Spektakel, wieder entlang unzähliger Serpentinen hinauf über den Pass auf 4.170 m, zu den Salinas Grandes, ein riesiger Salzsee im Grenzgebiet zu Chile. Hier wird nachwievor Salz abgebaut. Es war sehr schön und das Klima war angenehm kühl hier. Natürlich ist er winzig im Vergleich zum Salar de Uyuni in Bolivien. Dann fuhr ich den ganzen weiten Weg wieder retour nach Salta. Dort mußte das Auto noch getankt und gereinigt werden (Dauer 1 Std.) und dann konnte ich die Karre wieder retourgeben.
...trägt den Beinamen "die Hübsche" zu Recht. Sie gilt als "DIE" schönste Stadt des Landes, im Nordwesten nahe der bolivianischen Grenze, auf einer Höhe von 1187 m gelegen, eingebettet zwischen grüne Hügeln. Trotz ihrer halben Million Einwohner wirkt das Zentrum recht klein und übersichtlich. Besonders die spanische Kolonialarchitektur ist sehr gepflegt und zahlreich vorhanden. Alles kommt mir hier (für südamerikanische Verhältnisse)auch sehr gepflegt und sauber vor. Die Stadt gefällt mir bisher sehr gut und versprüht wieder den typischen südamerikanischen Flair, den ich Córdoba und Mendoza schon vermisst habe. Der Anteil der indigenen Einwohner ist hier höher als im Süden. Überall gibt es wieder die vielen Strassenstände zu sehen, die so typisch für Südamerika sind.
Nach einer 14 stündigen Busfahrt bin ich gestern um ca. Mitternacht im Hotel eingetroffen. Es liegt mitten im Zentrum, direkt und mit Blick auf den Hauptplatz. Es ist zwar etwas in die Jahe gekommen, ist aber, nach den letzten Wochen schon richtig Luxus für mich. (Das Wasser läuft beim Duschen nicht unters Bett. Es hat ein Fenster! (zum rausschauen) und keine löchrige Bettwäsche;-)
Heute früh bin i mal losgezogen und hab mich bei einigen Tourenanbieter und Autovermieter erkundigt. Da gerade Hochsaison ist, war es gar nicht einfach da was ordentliches zu finden. Aber nach einigem Vergleichen habe ich dann doch ein Auto für 3 Tage gebucht. Danach bin i los und hab mir ganz ohne Plan die Stadt angesehen. Zu Mittag, im Mercado San Miguel habe ich mich dann den vielen Einheimischen angeschlossen und mir ein leckeres Mittagsmenü um 4€ reingezogen. Zwischen den vielen Fleisch-, Fisch-, Obstständen und Handyshops. Es war laut, alle 3 Minuten wollte jemand einen Elektrorasierer, eine Plastiknackenmassagechinagerät, Plastik-schmuck, gestohlene Handys oder Cd´s verkaufen.
Ab 13:00 Uhr ist die Stadt dann (fast) wie ausgestorben, denn es ist Siesta und alles hat geschlossen.
Ist für mich auch voll verständlich, denn inzwischen ist es unerträglich heiß-schwül geworden, die Sonne brennt runter und die Leute auf dem Nachhauseweg drängen sich in die schmalen Schatten, den die Häuser werfen.
Am Abend bin i dann noch mal los und auf den Hausberg "Cerro San Bernardo" mit der Schweizer Gondelbahn hinauf, um einen Blick auf die Stadt zu werfen. Für einen schönen Sonnenuntergang wars leider zu bewölkt, aber es war trotzdem voll von Menschen. Ebenfalls im Stadtpark "San Martin" war richtig was los. Auf dem nicht sehr einladenden See wurde Tretboot gefahren, Krimskrams verkauft und "Streetfood", wie es so schön heißt, angeboten.
Nach der vorgestrigen 10 stündigen Fahrt, bin ich in Córdoba angekommen. Es ist immer wieder erstaunlich wie groß dieses Land ist. Auf der Karte liegen die Städte fast beinander;-) Alleine die Provinz Córdoba ist halb so groß wie Deutschland. Die Stadt ist mit ca. 1,3 Mio. Einwohnern inzwischen die zweitgrößte des Landes. Bekannt ist die Stadt vor allem für ihre zum UNESCO-Kulturerbe gekürten kolonialen Bauten im Zentrum sowie für ihre Universität die von den Jesuiten im 17. und 18. Jahrhundert erbaut wurde und heute unter Denkmalschutz steht. Sie ist die zweitälteste Südamerikas und älteste Argentiniens.
Gestern, früh hats leider ein bissl geregnet, aber gegen Mittag is dann die Sonne wieder rausgekommen, und ich war bereit für einen ersten Stadtrundgang. Mein erster Eindruck war etwas enttäuschend, ich hatte mir von der Stadt mehr erwartet.
Ja, es stimmt, es gibt jede Menge schöner und alter Kirchen, alte Gebäude, unmengen von Museen und Plätze. Diese stehen aber meistens inmitten von hässlichen Betonbunkern aus den 60er und 70er Jahren. Da Sonntag war, war die Stadt auch wie ausgestorben. Alles war geschloßen und es war sogar schwierig ein Cáfe zu finden. Am Abend hab ich mir dann im Kino um die Ecke den Film "Aliados" (Der neue Film mit Brad Pitt) angesehen, und sogar Studentenrabatt bekommen. (Warum a immer;-) Aber eigentlich passt eh, ich hab ja auch nur die Hälfte verstanden.
Heute habe ich an einer Free-Tour durchs historische Zentrum teilgenommen. Es war ganz interessant, einige schöne Patios habe ich gestern bei meinem Rundgang übersehen. Am Nachmittag bin i dann auf ein Mittagsmenü gegangen, danach auf ein Eis, ja das war auch schon wieder. Die Stadt ist heute voller Leben und wirkt ganz anders als gestern. Die Geschäfte sind heute wieder alle geöffnet, überall wuseln Menschen rum, kaufen und verkaufen allerlei Zeugs, oder stopfen sich Fast Food rein. Nach einer Siesta werde ich nochmal ins Zentrum gehen und dann wieder meine Taschen packen, denn morgen gehts dann wieder weiter Richtung Norden.
Die gesamte Woche habe ich wieder eine Spanisch Sprachschule besucht. Wie auch schon in Lima und Viña del Mar, habe ich mich auch dieses Mal wieder für ECELA entschieden. Und auch dieses Mal war es wieder eine sehr angenehme und lehrreiche Woche mit vielen netten Leuten aus aller Welt. Vor allem, da wir nur zwei Schüler in der Klasse waren. Nach dem Unterricht geht man mal auf ein Bier, oder man besucht eine der vielen, mehr oder weniger spannenden Aktivitäten die fast jeden Nachmittag vom Akti-checker der Schule organisiert werden.
Am Dienstag z.b. haben wir zwei Schokoladenfabriken in Mendoza besucht. Eine sehr kleine Manufaktur die auf nur ca. 100m² Schokolade herstellen und danach eine sehr große Fabrik, in der ca. 150 Mitarbeiter die verschiedensten Schokis und Panettones, teils maschinell herstellen. Natürlich gabs bei beiden Firmen ein riesen Tablett mit diversen Kostproben. ¡Muy rico! vor allem die Argentinischen Spezialitäten, Alfajores, Chocolate en Rama und Schokonüsse/trauben mußten einfach probiert werden.
Am Mittwoch besichtigten wir 2 Weingüter, ca. 1,5 Fahrstunden südlich von Mendoza, im Valle de Uco, auf ca. 1.200 Metern Höhe gelegen.
Das Erste Weingut, SALENTEIN ist ein sehr großes, super modernes, und neues Weingut, dass erst seit dem Jahr 2000, von der holländischen Familie Salentein betrieben wird. Hier wird eine sehr schöne Show in sehr schöner Umgebung mit toller Architektur geboten. Nett zum ansehen, leider auch etwas unpersönlich und steril.
Das zweite Weingut, mit dem Namen GIAQUINTA hingegen, ist ein relativ kleines und traditionelles Familienunternehmen, sizilianischer Abstammung, dass hier seit 4 Generationen betrieben wird. Hier wurde uns mit sehr viel Motivation und Leidenschaft der Herstellungsprozess (natürlich auf Spanisch) im Detail erklärt.
Hier war die Weinverkostung nicht nur Show für Touristen, sondern wir konnten hinter den Kulissen, den Leuten zusehen, wie sie per Hand die Flaschen befüllen, etikettiert und einfach auch Pause machen, etc. und alles sehr tranquilo.
Nach etlichen Gläsern div. Sorten, mit vielen Erklärungen über das blumige Aroma und über das vorhandene Bananen-, Apfel und Erdbeeraroma, fuhren wir wieder retour. (Für mich haben sie aber nicht nach Obstsalat geschmeckt, sondern einfach nach Wein.) Am besten hat mir die Sorte "Torronté" geschmeckt, hab i zuvor noch nie gehört. Gedacht hab i mir aber,(ganz ganz heimlich natürlich) "a Bier wär ma jetzt lieber ;-)
Heute nach der Schule war i wieder im Park San Martín, hab dort die Hausübungen, a Picknick und eine Siesta gemacht. Danach gingen wir ein Museum, in dem es hauptsächlich ausgestopftes und viele Vitrinen voll Zeugs zur Geschichte von Mendoza zu sehen gab. ;-/ Hab i wie üblich sehr schnell gesehen.
Jo, was is sonst so passiert di Woche?...
I bin viel herumgegangen, durchs Zentrum gebummelt, hab cerveza getrunken, Eislutschger gelutscht, a bissl an der Reiseplanung "herumgeschraubt" und die nächsten paar Sachen gebucht, beim Friseur bin i gewesen und a Sim-Karte hab i mir wieder gekauft. (2 Stunden / 5x zwischen 2 Shops hin und her)
Jo, und das wars a schon. Sehenswürdigkeiten gibts hier net wirklich zu sehen, und wias segts, dua i mi ziemlich schwer hier Fotomotive zu finden ;-)
Die zahlreichen Erdbeben haben eigentlich nix von dem kolonialen Erbe übrig gelassen. Die Stadt hat keinerlei "echte" Sehenswürdigkeiten zu bieten, dafür aber viele breiten Avenidas, belebten Plazas, und mit vielen schönen grünen Parks. Die Atmosphäre in der Stadt ist "muy tranquilo", alles ist grün, überall plätschern Brunnen, auf den breiten Straßen bummeln die Menschen und in den unzähligen Bars fließt der Wein in Strömen;-)
Ein verheerendes Erdbeben hat die Stadt 1861 vollkommen vernichtet und ein Drittel der damals 12.000 Einwohner getötet. Danach wurde das Zentrum von einem französischen Architekten komplett neu und erdbebensicher geplant. Die vielen großzügigen, mit Alleen gesäumten Avenidas und die vielen Plätze, sollten eine schnelle Evakuierung der begünstigen und Schutz für die Bevölkerung bieten.
Heute leben in Mendoza selber nur etwa 115.000 Einwohner, im Großraum jedoch mehr als 1 Mio. Menschen.
Umgeben ist Mendoza von Weinfeldern, schwarzen Vulkanebenen, den schneebedeckten Anden und roten Felslandsschaften. Im hintergrund liegt übrigens auch der höchste Berg der Anden, der Cerro Aconcagua. (6962 m)
Ca. 90% der Weinproduktion kommen aus der Region Mendoza. Vor allem Syrahs und Malbecs werden hier angebaut. Viel Sonne, wenig Regen und der sandige Boden begünstigen die Ernte. Um das Schmelzwasser aus den Anden in die Region zu bringen, haben die Indigenen Vorfahren viele Bewässerungskanäle angelegt, die noch heute verwendet werden.
Die letzten 2 Tage bestanden in erster Linie aus herumreisen. Von Punta Arenas flog ich nach Santiago de Chile retour. Mit dem Bus ins Stadtzentrum ins Hotel und heute in der Früh wieder mit der Metro zum Busterminal. Das ist übrigens gewaltig groß und chaotisch, es besteht eigentlich aus 2 nebeneinander gebauten Busterminals. Hier stehen hunderte Busse herum, von eben sovielen Transportfirmen. Anzeigetafeln, oder irgendein Orientierungssystem gibts natürlich keines.
Von hier fuhr ich mit dem Bus ca. 7 Stunden nach Mendoza in Argentinien. Die Route verläuft recht schön die Anden hinauf, und auf der anderen Seite wieder hinunter.
Hier in Mendoza ist jetzt wirklich Hochsommer und eine ordentliche Temperaturumstellung für mich, nachdem ich doch die letzten 6 Wochen in kalten Regionen verbracht habe. Es ist unerträglich heiß und schwül, bei 33°-35°C.
Ushuaia ist richtig Stolz darauf die am südlichten gelegene "Stadt" der Welt zu sein. An die 60.000 Einwohnern zählt die Stadt inzwischen. Schön ist die Stadt, mit den vielen Betonbauten nicht, dafür aber traumhaft gelegen. Vor der Stadt der Beagle Kanal dahinter die Berge. Ushuaia lebt hauptsächlich vom Tourismus und das sieht man an den vielen Souvenirshops, Bars und Restis. Hauptsächlich werden Bootstouren am Beagle Kanal und Rundflüge angeboten, aber auch der angrenzende Nationalpark soll traumhaft schön sein. Ich hatte auch eine Wandertour in den NP geplant gehabt, diese aber krankheitsbedingt absagen müßen;-(
Also habe ich nur div. Stadtbummel hinter mir..
Nach dem wir eine Weite Strecke zu fahren hatten, gings zeitig in der Früh los. Nach einem kurzen Shopping-Stopp in Puerto Natales fuhren wir weiter Richtung Süden, als sich plötzlich beunruhigende Geräusche bemerkbar machten. Diesesmal ist irgendwas an der Antriebswelle ist gebrochen. Aja, hab i schon erwähnt, dass ma gestern an Patschn hatten;-) Die Ersatzteile waren da, also wurde wieder geschraubt, während wir wieder 3,5 Std. warteten und die für heute erwartete Königspinguinkolonie in weite Ferne rückten ;-( Am späten Abend erreichten wir die Fähre die uns in ca. 40min. über die Magellan-Straße nach "Tierra del Fuego" dem Feuerland brachte. Die Überfahrt war sehr windig und die Strömung war so gewaltig stark, dass wir uns nur im Schritt Tempo vorwärts bewegten. Begleitet wurden wir dabei von einigen Delfinen. Danach wurde ein Bushcamp im nirgendwo aufgeschlagen. Brrrrr
Die gestrige Fahrt nach El Calafate war etwas anders als geplant, da Yana jetzt endgültig den Geist aufgegeben hat, und desshalb sind wir mit einem öffentlicher Bus und Taxi weitergereist. Vorgestern sind unsere 2 Fahrer den gesammten Tag unter dem Truck gelegen und haben versucht den Fehler zu finden. Es ist nämlich net lustig einen LKW anzuschieben. Sie hat ein elektrisches Problem, es wurden alle Kabel gecheckt, Starter getauscht, Batterien gecheckt und zum laden in eine Werkstatt gebracht. Jess, unser neuer zweiter Fahrer wird eine Werkstatt suchen, alles richten lassen und uns dann nachtreisen. Hoffentlich...
Heute besichtigten wir das absolute Highlight dieses Nationalparks, den Perito Moreno. Er liegt im südlichen Abschnitt des Parque National Los Glaciares und ist der Star aller Gletscher. Dabei ist nur einer von über 50 Gletschern die von einer riesigen Inlandeisfläche mit über 13.000km², der größtem nach Antarktis und Grönland, die sich zwischen Chile und Argentinien erstreckt. Dieser V-förmige Gletscher ist gewaltig. Er ragt auf beiden Seiten jeweils ca. 60-70 Meter aus dem Wasser, und ist auf beiden Seiten jeweils 2,5 km breit. Ein schöner Rundweg führte uns in ca. 2-3 Stunden auf allen Seiten entlang wärend uns eine schöne patagonische Briese um die Ohren weht. Die Größe ist echt gewaltig. Ein ständiges Knacken des Eises ist weithin zu hören. Leider konnten die geplante Bootsfahrt nicht durchgeführt werde, da zuviele Eisberge die Anlegestelle blockierten.
Morgen gehts dann weiter in den Nationalpark "Torres del Paine" in dem wir die nächsten 5/6 Tage verbringen werden. Da wir dort auf Campingplätzen sein werden, bzw. danach auch wild campen, kann ich euch die nächsten Einträge erst schreiben, wenn wir in Ushuaia, dem südlichten Teil Feuerlands ankommen sind.
Also bis dann...
El Chaltén ist ein sehr kleiner und ziemlich gemütlicher Ort, der wunderschön von Bergen umgeben ist. Hier gibt's vor allem, alles für den Bergsportler von Ausrüstungshops, Bars und Cafés. Es gibt hier sogar eine Bank;-) die aber nur 3 Monate im Jahr geöffnet ist. Jetzt merkt man scho das wir hier in sehr abgelegenen Gegenden unterwegs sind. Handynetz gibts kaum, Internet fast net und Kreditkarten werden nirgends mehr akzeptiert.
Gestern machte ich eine ziemlich anstrengende Wanderung (24km/750hm/9Std.) zu den “Lagos de los Tres“ am Fuße des Fitz Roy. Aber Ausblick und die Landschaft war unglaublich schön. Auch das Wetter hat gut mitgespielt, es gab keinen Regen, keinen Wind und am Vormittag schien die Sonne. Heute bin i dafür ziemlich erledigt und werde daher keine Wanderung machen. Eigentlich wollte ich heute eine Bootstour zum Gletscher buchen, das aber aufgrund des Windes heute nicht möglich ist. schade. Also herumbummeln und Kaffeetrinken.
Heute möchte ich euch mal a bissl was über den Ablauf einer Solchen Überlandtour erzählen. Gefahren wird in einfach umgebauten Trucks. Yana ist eine der ältesten Trucks mit über 600.000 km. Im oberen Bereich befindet sich der Sitzbereich, eine Kühlbox, eine Pinnwand und etwas Stauraum. Darunter befindet sich, über seitliche Staufächer zugänglich, das Gepäcksfach, Stauraum für die Zelte, Tische, Küchenzeugs, Gasflaschen, etc... Alles ist sehr zweckmäßig und unluxuriös, es ist laut, alles wackelt und scheppert. Geführt wird die Tour, normalerweise von 2 Leuten, die jedoch keine Reiseleiter sind. Sie organisieren alles, fahren uns von A nach B, geben den Zeitplan vor und geben Tipps was, wo und wann vor Ort gemacht werden kann, z.bsp. wo es den letzten Bankomaten gibt, welche Aktivitäten vor Ort zu buchen sind etc...
Aber keine Vorträge, Infos zu Land und Leute. Wir sind selber für alles Verantwortlich, die Truck Tür hat ein Nummernschloß und kann daher jederzeit betreten werden, der letzte schließt die Tür. Jeder von uns hat spezifische Aufgaben zugeteilt bekommen, zbp. Gibt's einen Bodenreiniger, Kühlschrankchecker, Zelträumer, Gepäckfachräumer, Küchenaufbauer, Sicherheits-Hygiene-checker, etc..
I bin der Feuerholzsammler und Brauchwasserschlepper in Camps. Wenn wir campen wird in Gruppen ein Menüplan erstellt, eingekauft und gekocht. Und das ist echt nicht leicht, vor allem wenn Vegetarier dabei sind und jeder zweite auf was anderes allergisch ist. Lactose, Knoblauch, Zwiebel, Hülsenfrüchte und Eiweiß ;-)
Das ganze is etwas stressig, wenn 23 Leute herumwuseln, vor allem beim Frühstück und vor allem unsere 10 Chinesen. Wie üblich in so großen Gruppen gibts immer einen Gschaftler, an Koffer, a Zicke, a Prinzessin und an Nervbert. Abgewaschen wird dann von allen in Plastikschaffeln. Für die ich das Wasser besorge. Essenbudget sind übrigens 5 Dollar pro Tag und Person. (1 Dollar für Frühstück, 2 fürs Mittagessen und 3 fürs Abendessen) Zu diesem Zweck hat jeder von uns Kohle in einen Gemeinschaftstopf eingezahlt aus dem alle Unterkünfte, Essen und andere allg. Ausgaben bezahlt werden.
Geschlafen wird, je nach Gegend in sehr einfachen und günstigen Hostels (Dorms mit bis zu 14 Betten), “Campingplätzen“ od. wilden Camps in eigenen sehr robusten 2-Mann Zelten, für die wir selber verantwortlich sind. Es gibt teilweise bis zu 5 Tage keine bzw. nur eiskalte Duschen. (Also keine Dusche)
Nach einer regnerischen Nacht fuhren wir wieder über die Grenze nach Argentinien. Die Landschaft beim Grenzübergang war beeindruckend. Die einspurige gepflasterte Straße schlängelt sich durch die karge, nur noch mit Büschen bewachsenen Hügel. In Blickweite ein riesiger See mit schroffer und felsiger Steilküste. Das diffuse Licht, das durch die tief hängenden Wolken scheint lässt die Landschaft recht spannend erscheinen.
Der argentinische Grenzübergang, zwei kleine Hütten mit Schranken im Nichts, war so schmal, dass wir mit unsere Truck gar nicht durchpassten. Also ging's außen herum, durch's Gelände.
Plötzlich um 11:40, mitten im nirgendwo, umgeben nur von wadenhohem Gebüsch, ging der Motor aus und sprang auch nicht mehr an. Hier gibt's keinen Handyempfang und Weit und Breit keine anderen Autos zu sehen. Zelte haben wir, aber nix zu essen, da ja keine rohen Lebensmittel eingeführt werden dürfen.
Jetzt kann Tanja mal zeigen wieviel Mechaniker wissen in ihr steckt. Nach 2 Stunden herumzangeln, div. Teile tauschen, anschieben, haben wir begonnen die Küche aufzubauen und zu verkochen was wir fanden. Div. Nudeln, Tomatenmark, Thunfischdosen, 6 gekochte Eier und wir fanden noch 3 (geschmuggelte) Karotten. In der Zwischenzeit ist Tanja mit dem einzigen Auto das seit 3 Stunden vorbeikam mit in den nächsten Ort gefahren um eine Werkstatt zu finden. Sie kam 2 Stunden später mit 2 Mechanikern retour die das Problem in einer 1/2 Std. lösten. Jetzt ist es 17:15 und wir fahren endlich wieder.
Nachdem wir jetzt fast 6 Std. verloren haben, haben wir uns entschieden noch 2-3 Stunden zu fahren, um unterwegs einen Campingplatz und Hostel anzufahren, der laut Karte da irgendwo sein soll. Dort angekommen sahen wir, das es sich dabei um eine Baracke handelt mit einem 100m2 großem, zugemüllten gatschigem Vorgarten handelt. Das Haus eine einzige Katastrophe. Der ältere Herr ziemlich irritiert. Der hat, glaub i, noch nie so viele Gäste ghabt. Eigentlich wollte keiner bleiben, für ein sicheres Buschcamp war es aber schon zu dunkel, also blieb uns keine andere Wahl. Der Großteil schlief also im Garten, ein paar in den 3 Betten die es gab, 2 am Boden in der Küche und eine im Truck am Boden. Das Bad benutzte keiner, jeder zog es vor ins naheliegende Feld zu gehen.
Am nächsten Morgen waren wir bereits um 5:30 wieder unterwegs und wurden mit einem sehr schönen Sonnenaufgang belohnt.
Nach einigen Stunden Fahrt und Frühstückspause sprang Yana schon wieder nicht an. Der Fehler wurde aber schnell gefunden. Die Fahrt durch die Steppe ist ziemlich öd. Es ist flach, Weit und Breit ist nichts zu sehen, manchmal läuft ein Strauß oder ein Vicuña vorbei. Alle im Bus sind geschlaucht und dösen vor sich hin. Am späten Nachmittag sind wir dann in El Chaltén angekommen. Im Hintergrund der mächtige Fitz Roy der sich leider in den Wolken versteckt.
Nach einigen Tagen ohne Telefon und Internet, sind wir wieder, zu mindestens für 2 Tage, in der Zivilisation angelangt. Hier eine Zusammenfassung von ein paar sehr schönen Tagen.
Von Bariloche aus fuhren wir ca. 6 Std. Immer Richtung Süden, entlang der berühmten Ruta 40, die Landschaft wurde immer flacher, die Bäume wurden weniger. Zu sehen war die weite Patagonische Steppe mit jeder Menge Gebüsch und den schneebedeckten Gipfeln der Anden, im Hintergrund. Irgendwo bogen wir dann auf eine Schotterstraße ab und die Berge kamen wieder näher. Die Einreise in Chile, nahe dem Ort Futaleufu, dauerte dieses Mal über 2 Stunden, da der Typ vom Agrarministerium jedes einzelne Gepäckstück auf Nahrungsmittel untersuchte.
Nach einem kurzen Shopping stopp in Futaleufu fuhren wir die Schotterstraßen ca. 40km weiter zu unserem heutigen Stopp, ein “Campingplatz“ am berühmten Fluss Futuleufu, einem Rafting Paradies gelegen.Es ist sehr idyllisch hier. Es sieht fast wie auf einer Alm aus. Truthähne, Hühner, und Pferde bummeln gemütlich herum, der Fluß rauscht im Hintergrund, ein kleiner Hund wuselt zwischen den Beinen herum, zwickt in die Zehen, oder verschleppt mir meine Schuhe. Die erste Zeltnacht war ganz fein, ich hab recht gut geschlafen. Bin natürlich recht gut equiped. Mir war sogar viel zu warm.
Gestern nach dem Frühstück haben wir uns sehr zeitig in der Früh auf den Weg nach Bariloche (Argentinien) gemacht. Nach ca. 1 Stunde Fahrt erreichten wir den Grenzübergang. Zuerst mussten wir zur chilenischen Polizei dann zum Zoll, nach 10 Minuten Fahrt erreichten wir den Argentinischen Grenzübergang, auch hier wieder die selbe Prozedur. Gott sei Dank waren wir dieses Mal sehr flott unterwegs und schafften es in "nur" 1 Std. und 37 min. ;-) Die selbe Prozedur steht uns noch 4 Mal bevor. Es ist in beiden Ländern verboten Lebensmittel einzuführen (zb: Früchte, Nüsse, …) und dass wird strickt kontrolliert. Die Fahrt dauerte in Summe, ca. 11 Stunden und war sehr beeindruckend schön, ständig änderte sich die Landschaft. Alle Pflanzen blühen in den knalligsten Farben. Wir kamen an einigen schneebedeckten Vulkanen vorbei, Rinderfarmen und Wasserfällen bis wir schließlich den Nationalpark Lanín erreichten. Dieser Park mit seinen über 35 mit langestreckten, von Gletscherwasser gespeisten, tiefen Seen und gemäßigten Regenwäldern an der Grenze zu Chile nicht nur einer der größten, sondern auch einer der schönsten ganz Argentiniens. Wir fuhren bei sehr schönem Wetter und genialem Ausblick entlang einiger dieser Seen. Bariloche, heute in erster Linie ein Wintersportort, gibt nicht wirklich was her. Nach einer kurzen Shoppingtour führen wir in unsere Hostal, das etwas ausserhalb liegt. Abends gingen dann einige von uns ins Steakhaus.
Den heutigen Tag hatten wir zur freien Verfügung und deshalb marschierte ich mit 4 anderen unser Gruppe einfach drauf los. Die ca.15 km lange und sehr schöne Wanderung, in die Umgebung, führte uns durch die dichten Wälder mit riesigen Bäumen. Von einem kleinen Berg hatten wir einen richtig gei.. Ausblick auf den Lago Nahuel Huapi, die Berge und deren Gletscher, wärend uns der patagonische Wind so richtig um die Ohren weht. Hier ist es richtig schön. Sehr "neis" ;-)
Nach einem Picknick gings wieder retour.
Morgen gehts wieder retour nach Chile und das heißt die Banane muß noch heute aufgegessen werden.
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