Hi ihr Lieben, da ich zufällig, für ein paar Minuten zu einem Internetcode gekommen bin ;-) möchte ich euch gleich ein paar Fotos zeigen.
Also, heute ist der letzte Tag in der Antarktis und wir haben heute auch den letzten Landgang gehabt, bevor es auf die Falklandinseln geht. Bis jetzt war es gewaltig schön. Egal auf welche Seite man schaut, ist es einfach nur kitschig. Es ist so ganz anders als ich mir es vorgestell habe. Die riesigen 1000 Meter hohe Felswände und die vielen Gletscher die sich auf allen Seiten befinden.
Wir hatten auch extremes Glück mit dem Wetter, teilw. Sonnenenschein, keine Stürme, fast keinen Wind, einfach nur g... Zum schlafen komm i hier gar net viel. Es is den ganzen Tag volles Programm. Am Abend steh i dann teilw. bis 1 Uhr draussen, weils einfach wunderschön (und kalt) ist. Oder i steh scho um 4e/5e in der Früh auf. Draussen is es am besten, ständig Eisberge, Eisschollen mit Robben oder Pinguinen drauf, die wunderschöne Landschaft die an uns vorbei zieht, ständig und überall sind Wale zu sehen. Und dabei ist völlig egal in welche Richtung man schaut. Ihr könnt euch vorstellen wie viele Fotos ich habe ;-) Inzwischen ist die erste Begeisterung verflogen, jetzt heißts nur noch "aja, dort is ein Buckelwal, scho wieder" ;-)
Richtig Finster wird es hier nie und in der Nacht, so ab ca. 22-23 Uhr wird das Licht richtig schön pastellig.
Vor allem die Landgänge waren sehr schön, nachdem die vielen geriatrischen Passagiere über den Schlauchbootwulst gerollt wurden, hatten wir leider nur max. 1,5 Stunden pro Person Zeit um die Umgebung zu erkunden. Meistens gabs irgendwelches Getier (Pinguine und Pinguinbabys, Robben) oder einen Spaziergang auf einen Hügel um den Ausblick zu genießen.
So i muss wieder los. Ein gutes Neues Jahr wünsch ich euch allen.
Kap Hoorn ist der "südlichste" Punkt Südamerikas (ist er eigentlich nicht) und gilt als einer der größten Schiffsfriedhöfe der Welt. Mehr als 800 Schiffe sind hier gesunken und mehr als 10.000 Menschen haben hier ihr Leben verloren. Die schwierigen Wetterbedingungen in der Drake Passage sind in erster Linie daran Schuld. Der starke Meeresstrom (der stärkste der Welt) und die ohnehin schon starken Winde, die um den Südpol im Uhrzeigersinn kreisen, werden durch die Engstelle zwischen Südamerika und der Antarktischen Halbinsel nochmal ordentlich verstärkt. Durch die starke Strömung und Winde, die immer aus Westen kommen, war es "Vor-GPS-zeitig" extrem schwierig die Position zu bestimmen.
Heute ist die Inselgruppe um Kap Hoorn, die nach der Stadt (NL) benannt ist, ein Nationalpark.
Am Kap befindet sich ein Leuchtturm, eine Kapelle, ein Monument das einen Albatross in Lebensgröße darstellt und ein Hubschrauberlandeplatz… das wars. Betrieben wird der Leuchtturm von der chilenischen Navy. Jeweils für ein Jahr lebt hier ein Soldat. Zur Zeit ist es ein Soldat mit Frau und 3 Kindern.
Nur ganz ganz selten lässt das Wetter, vor allem die Wellen ein Anlanden zu. Einer vom Expeditionsteam hat uns erzählt dass er bereits seit 3 Jahren in die Antarktis fährt, und es bis jetzt noch nie möglich war. Wir hatten aber heute sozusagen ein Riesenglück. Es war fast glattes Wasser und kaum Wind. Was für ein Weihnachtsgeschenk. So konnten wir uns den Traum vieler Seefahrerer, auf Kap Hoorn zu stehen, erfüllen. Ums Schiff schwammen auch ständig Pinguine und beobachteten uns, und am Strand gröhlten Seelöwen
Den gesamten gestrigen Tag sind wir die Magellan-Straße, vorbei und durch diverse Fjorde in den Beagle Kanal gefahren. Das ganze Vollgas um die verlorene Zeit wieder einzuholen. Draussen ist es Arschkalt bei ca. 5°C, ich bin immer noch ordentlich verschnupft und durch den Wind fühlt es sich noch grausamer an. Immer wieder tauchen Pinguine und Seelöwen an uns vorbei. Am Nachmittag ankerten wir dann am Garibaldi Fjord. Nach dem alle 12 Schlauchboote ausgeladen wurden, gings los, bis zum Ende des Fjords, dem Garibaldi Gletscher. Die sehr schöne Fahrt, durch und über die ganzen Eisschollen und Minieisberge dauerte ca. 1 Stunde. Die Schlauchboote sind gewaltig groß, haben jeweils Platz für 20 Personen und einen 200 PS Diesel Außenbordmotor. So ein "cruisen" ist eine ziemlich Langwierige Angelegenheit, bis alle ausgeladen sind, und dann alle 374 Passagiere hin und retour gefahren sind vergeht schon mal ein halber Tag.
Dieser Ablauf wird die nächsten Tage immer so stattfinden. An Bord ist ein sehr sympatisches 14 kopfiges internationales Expeditionsteam, bestehend aus Biologen, Ökologen, Historiker, Seefahrern, Profifotografen, Dolmetscher, Journalisten, Polarforscher und Studenten, die die ganzen Ausflüge organisieren und co-ordinieren.
Jeden Tag bekommen wir ein Briefing für den nächsten Tag, mit den groben Zeitplänen, sowie einen Vortrag zu bestimmten Themen.
Heute Früh sind wir in Porto Williams angekommen, der südlichsten Siedlung der Welt. Sie ist etwas schräg (östlich) gegenüber, am Beagle Kanal und von Ushuaia gelegen und hat nur etwa 2000 Einwohner, von denen die Hälfte bei der chilenischen Marine beschäftigt ist. Hier haben wir den gesamten Tag verbracht. (warum a immer?) I bin einmal durchgebummelt und hab im warscheinlich südlichsten Kaffeehaus der Welt, einen Automaten-Löskaffee getrunken.
Eigentlich wollte ich Ushuaia noch mal von der Wasserseite sehen, dass hab I leider verpasst, obwohl I extra früher aufgestanden bin. Unsere Abfahrt am ersten Tag hat sich um einiges verspätet, da ca. 25 Passagiere ihre Gepäckstücke nicht bekommen haben und daher noch in die Stadt zum einkaufen mussten. Wie erwartet , sind hier hauptsächlich alte Leute an Board und auch unsere Lieblingsnachbarn finden immer Gründe um sich über einiges zu beschweren;-)
Heute bin ich wieder mit dem Bus die ca. 11 Stunden retour, von Ushuaia nach Punta Arenas in Chile gefahren. Wieder die selbe Prozedur, nur dieses mal rückwärts, wieder einen Grenzübergang, wieder mit Suchhund, wieder die Fähre über die Magellanstrasse und auch wieder waren Delfine zu sehen. Auf der Fahrt selber hab i die meiste Zeit dahingedöst und nix von der schönen Landschaft gesehen.
In Punta Arenas hab i in an superschönen Hostal eingecheckt, das sauberste dass ich bis jetzt gesehen habe, sogar mit eigenem privaten Bad ;-) wie man doch die einfachsten Dinge wieder zu schätzen weiss. Da i eh a bissl kränkl, is des echt angenehm ein eigenes Zimmer zu haben. I werd ma hier aber auch nix anschauen. I geh jetzt ins Bett und morgen nach dem Frühstück werd i mi auf den Weg zum Hafen machen.
Von hier aus startet die 18-tägige Schiffsreise, vorbei an Fjorden, Gletschern, Ushuaia;-), zum Kap Horn, weiter zur antarktischen Halbinsel, danach dann zu den Falklandinseln und wieder retour über die Magellanstrasse nach Punta Arenas.
Wie auch bei der letzten Schiffsreise könnt ihr die "MS-Midnatsol" und somit auch mich verfolgen. Da es warscheinlich ka Internet geben wird, wünsch i euch allen jetzt schon mal recht schöne Weihnachten. Weiters möchte ich mich bei euch allen für die vielen netten Kommentare bedanken, ich freue mich immer wieder von euch zu lesen. Adios, wir hören uns wieder im neuen Jahr.
Ushuaia ist richtig Stolz darauf die am südlichten gelegene "Stadt" der Welt zu sein. An die 60.000 Einwohnern zählt die Stadt inzwischen. Schön ist die Stadt, mit den vielen Betonbauten nicht, dafür aber traumhaft gelegen. Vor der Stadt der Beagle Kanal dahinter die Berge. Ushuaia lebt hauptsächlich vom Tourismus und das sieht man an den vielen Souvenirshops, Bars und Restis. Hauptsächlich werden Bootstouren am Beagle Kanal und Rundflüge angeboten, aber auch der angrenzende Nationalpark soll traumhaft schön sein. Ich hatte auch eine Wandertour in den NP geplant gehabt, diese aber krankheitsbedingt absagen müßen;-(
Also habe ich nur div. Stadtbummel hinter mir..
Nach dem wir eine Weite Strecke zu fahren hatten, gings zeitig in der Früh los. Nach einem kurzen Shopping-Stopp in Puerto Natales fuhren wir weiter Richtung Süden, als sich plötzlich beunruhigende Geräusche bemerkbar machten. Diesesmal ist irgendwas an der Antriebswelle ist gebrochen. Aja, hab i schon erwähnt, dass ma gestern an Patschn hatten;-) Die Ersatzteile waren da, also wurde wieder geschraubt, während wir wieder 3,5 Std. warteten und die für heute erwartete Königspinguinkolonie in weite Ferne rückten ;-( Am späten Abend erreichten wir die Fähre die uns in ca. 40min. über die Magellan-Straße nach "Tierra del Fuego" dem Feuerland brachte. Die Überfahrt war sehr windig und die Strömung war so gewaltig stark, dass wir uns nur im Schritt Tempo vorwärts bewegten. Begleitet wurden wir dabei von einigen Delfinen. Danach wurde ein Bushcamp im nirgendwo aufgeschlagen. Brrrrr
Nach einigen Stunden Fahrt bei strömenden Regen und eiseskälte im Truck, haben wir Puerto Natales erreicht. Auch bei diesem Grenzübergang mussten wir wieder alle Gepäckstücke ausladen, nur dieses Mal wurde alles von einem Suchhund nach frischen Lebensmittel durchschnüffelt. Nach dem er auch alle "legalen" Lebensmittel abgeschlabbert hat, durften wir weiter. In Puertos Natales angekommen, hatten wir etwa 3 Stunden Zeit für eine Besichtigung und um etwas Snacks und Bier, für nachfolgenden Campingtage zu besorgen. Leider schüttete es, und es war saukalt. Hier stiegen zwei lokale Guides zu, die uns die nächsten Tage in den legendären Nationalpark Torres del Paine begleiten werden. Dies soll auch das Highlight dieser Reise sein. Er gilt als eines der schönsten Wandergebiete mit sehr gut ausgebauten Wanderwegen. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich. Hier gibt's Südbuchenwälder, Graslandschaften, Tundra, Felslandschaften, Hochgebirge, etliche Gletschern und bunte Seen. Hier könnte man locker Wochen verbringen. Ich hatte eigentlich gar keine Vorstellung was mich hier erwarten wird. Hier befindet sich auch der legendäre W-Walk, eine 4-tägige Trekking Tour, die Monate im voraus gebucht werden muss. Den Namen hat er von der W-Form der Route. Von unserer Gruppe machen diese Tour fast alle. Nur 3 von uns (inkl. mir) bleiben im Basecamp und haben von hier aus nur die ersten 2 Tage/Touren mitgemacht. Der Campingplatz ist ganz fein, mit super Ausblick auf die Berge und etwas geschützt gelegen mit Bäumen umgeben. Hier gibt es ein Kochzelt, samt Koch, der uns 2 mal täglich mit ganz gutem Essen versorgt. D.h. wir müssen nix kochen und um nix kümmern, nur abwaschen müss ma unser Geschirr. Im Gemeinschaftszelt haben wir dann ein kurzes Briefing zum Nationalpark erhalten, mögliche Wanderwege, richtige Kleidung, das Wetter und richtiges Verhalten sollte uns ein Puma gegebnüberstehen. :-0
Im Camp is alles sehr einfach, da es nur eiskaltes Wasser zu duschen gibt, hab i mi ins ca. 10 min entfernte Nachbar-Hostal eingeschlichen um Strom fürs Kameraladegerät und heisses Duschwasser zu ergattern. Hier werde ich die nächsten 4 Tage bleiben und div. Ausflüge und Wanderungen machen.
Der erste Tag sollte uns zu den legendären Torres, 3 gewaltige Granit Säulen, die als eines der schwierigsten Kletterreviere der Welt gelten, führen. Der Weg führte uns vom Campingplatz ca. 24km (hin und retour) durch Steppe hinauf durch Wälder, über kleine Brücken hinauf zu einem kleinen See am Fuße der Torres. Die Türme sind zumeist in Wolken gehüllt und nur selten zu sehen. Wir hatten typisch patagonisches Wetter. Es regnete, es schneite zeitweise und der Wind versetzt uns mit voller Wucht. Wie quälen uns den letzten Kilometer, dem steilsten Stück hinauf und plötzlich verziehen sich die Wolken und die 3 Torres stehen in voller Bracht vor uns. Richtig ge..
Unterwegs begenen uns immer wieder Pferdekaravanen die die Schutzhütten und Camps mit dem Notwendigsten versorgen.
Die gestrige Fahrt nach El Calafate war etwas anders als geplant, da Yana jetzt endgültig den Geist aufgegeben hat, und desshalb sind wir mit einem öffentlicher Bus und Taxi weitergereist. Vorgestern sind unsere 2 Fahrer den gesammten Tag unter dem Truck gelegen und haben versucht den Fehler zu finden. Es ist nämlich net lustig einen LKW anzuschieben. Sie hat ein elektrisches Problem, es wurden alle Kabel gecheckt, Starter getauscht, Batterien gecheckt und zum laden in eine Werkstatt gebracht. Jess, unser neuer zweiter Fahrer wird eine Werkstatt suchen, alles richten lassen und uns dann nachtreisen. Hoffentlich...
Heute besichtigten wir das absolute Highlight dieses Nationalparks, den Perito Moreno. Er liegt im südlichen Abschnitt des Parque National Los Glaciares und ist der Star aller Gletscher. Dabei ist nur einer von über 50 Gletschern die von einer riesigen Inlandeisfläche mit über 13.000km², der größtem nach Antarktis und Grönland, die sich zwischen Chile und Argentinien erstreckt. Dieser V-förmige Gletscher ist gewaltig. Er ragt auf beiden Seiten jeweils ca. 60-70 Meter aus dem Wasser, und ist auf beiden Seiten jeweils 2,5 km breit. Ein schöner Rundweg führte uns in ca. 2-3 Stunden auf allen Seiten entlang wärend uns eine schöne patagonische Briese um die Ohren weht. Die Größe ist echt gewaltig. Ein ständiges Knacken des Eises ist weithin zu hören. Leider konnten die geplante Bootsfahrt nicht durchgeführt werde, da zuviele Eisberge die Anlegestelle blockierten.
Morgen gehts dann weiter in den Nationalpark "Torres del Paine" in dem wir die nächsten 5/6 Tage verbringen werden. Da wir dort auf Campingplätzen sein werden, bzw. danach auch wild campen, kann ich euch die nächsten Einträge erst schreiben, wenn wir in Ushuaia, dem südlichten Teil Feuerlands ankommen sind.
Also bis dann...
El Chaltén ist ein sehr kleiner und ziemlich gemütlicher Ort, der wunderschön von Bergen umgeben ist. Hier gibt's vor allem, alles für den Bergsportler von Ausrüstungshops, Bars und Cafés. Es gibt hier sogar eine Bank;-) die aber nur 3 Monate im Jahr geöffnet ist. Jetzt merkt man scho das wir hier in sehr abgelegenen Gegenden unterwegs sind. Handynetz gibts kaum, Internet fast net und Kreditkarten werden nirgends mehr akzeptiert.
Gestern machte ich eine ziemlich anstrengende Wanderung (24km/750hm/9Std.) zu den “Lagos de los Tres“ am Fuße des Fitz Roy. Aber Ausblick und die Landschaft war unglaublich schön. Auch das Wetter hat gut mitgespielt, es gab keinen Regen, keinen Wind und am Vormittag schien die Sonne. Heute bin i dafür ziemlich erledigt und werde daher keine Wanderung machen. Eigentlich wollte ich heute eine Bootstour zum Gletscher buchen, das aber aufgrund des Windes heute nicht möglich ist. schade. Also herumbummeln und Kaffeetrinken.
Heute möchte ich euch mal a bissl was über den Ablauf einer Solchen Überlandtour erzählen. Gefahren wird in einfach umgebauten Trucks. Yana ist eine der ältesten Trucks mit über 600.000 km. Im oberen Bereich befindet sich der Sitzbereich, eine Kühlbox, eine Pinnwand und etwas Stauraum. Darunter befindet sich, über seitliche Staufächer zugänglich, das Gepäcksfach, Stauraum für die Zelte, Tische, Küchenzeugs, Gasflaschen, etc... Alles ist sehr zweckmäßig und unluxuriös, es ist laut, alles wackelt und scheppert. Geführt wird die Tour, normalerweise von 2 Leuten, die jedoch keine Reiseleiter sind. Sie organisieren alles, fahren uns von A nach B, geben den Zeitplan vor und geben Tipps was, wo und wann vor Ort gemacht werden kann, z.bsp. wo es den letzten Bankomaten gibt, welche Aktivitäten vor Ort zu buchen sind etc...
Aber keine Vorträge, Infos zu Land und Leute. Wir sind selber für alles Verantwortlich, die Truck Tür hat ein Nummernschloß und kann daher jederzeit betreten werden, der letzte schließt die Tür. Jeder von uns hat spezifische Aufgaben zugeteilt bekommen, zbp. Gibt's einen Bodenreiniger, Kühlschrankchecker, Zelträumer, Gepäckfachräumer, Küchenaufbauer, Sicherheits-Hygiene-checker, etc..
I bin der Feuerholzsammler und Brauchwasserschlepper in Camps. Wenn wir campen wird in Gruppen ein Menüplan erstellt, eingekauft und gekocht. Und das ist echt nicht leicht, vor allem wenn Vegetarier dabei sind und jeder zweite auf was anderes allergisch ist. Lactose, Knoblauch, Zwiebel, Hülsenfrüchte und Eiweiß ;-)
Das ganze is etwas stressig, wenn 23 Leute herumwuseln, vor allem beim Frühstück und vor allem unsere 10 Chinesen. Wie üblich in so großen Gruppen gibts immer einen Gschaftler, an Koffer, a Zicke, a Prinzessin und an Nervbert. Abgewaschen wird dann von allen in Plastikschaffeln. Für die ich das Wasser besorge. Essenbudget sind übrigens 5 Dollar pro Tag und Person. (1 Dollar für Frühstück, 2 fürs Mittagessen und 3 fürs Abendessen) Zu diesem Zweck hat jeder von uns Kohle in einen Gemeinschaftstopf eingezahlt aus dem alle Unterkünfte, Essen und andere allg. Ausgaben bezahlt werden.
Geschlafen wird, je nach Gegend in sehr einfachen und günstigen Hostels (Dorms mit bis zu 14 Betten), “Campingplätzen“ od. wilden Camps in eigenen sehr robusten 2-Mann Zelten, für die wir selber verantwortlich sind. Es gibt teilweise bis zu 5 Tage keine bzw. nur eiskalte Duschen. (Also keine Dusche)
Nach einer regnerischen Nacht fuhren wir wieder über die Grenze nach Argentinien. Die Landschaft beim Grenzübergang war beeindruckend. Die einspurige gepflasterte Straße schlängelt sich durch die karge, nur noch mit Büschen bewachsenen Hügel. In Blickweite ein riesiger See mit schroffer und felsiger Steilküste. Das diffuse Licht, das durch die tief hängenden Wolken scheint lässt die Landschaft recht spannend erscheinen.
Der argentinische Grenzübergang, zwei kleine Hütten mit Schranken im Nichts, war so schmal, dass wir mit unsere Truck gar nicht durchpassten. Also ging's außen herum, durch's Gelände.
Plötzlich um 11:40, mitten im nirgendwo, umgeben nur von wadenhohem Gebüsch, ging der Motor aus und sprang auch nicht mehr an. Hier gibt's keinen Handyempfang und Weit und Breit keine anderen Autos zu sehen. Zelte haben wir, aber nix zu essen, da ja keine rohen Lebensmittel eingeführt werden dürfen.
Jetzt kann Tanja mal zeigen wieviel Mechaniker wissen in ihr steckt. Nach 2 Stunden herumzangeln, div. Teile tauschen, anschieben, haben wir begonnen die Küche aufzubauen und zu verkochen was wir fanden. Div. Nudeln, Tomatenmark, Thunfischdosen, 6 gekochte Eier und wir fanden noch 3 (geschmuggelte) Karotten. In der Zwischenzeit ist Tanja mit dem einzigen Auto das seit 3 Stunden vorbeikam mit in den nächsten Ort gefahren um eine Werkstatt zu finden. Sie kam 2 Stunden später mit 2 Mechanikern retour die das Problem in einer 1/2 Std. lösten. Jetzt ist es 17:15 und wir fahren endlich wieder.
Nachdem wir jetzt fast 6 Std. verloren haben, haben wir uns entschieden noch 2-3 Stunden zu fahren, um unterwegs einen Campingplatz und Hostel anzufahren, der laut Karte da irgendwo sein soll. Dort angekommen sahen wir, das es sich dabei um eine Baracke handelt mit einem 100m2 großem, zugemüllten gatschigem Vorgarten handelt. Das Haus eine einzige Katastrophe. Der ältere Herr ziemlich irritiert. Der hat, glaub i, noch nie so viele Gäste ghabt. Eigentlich wollte keiner bleiben, für ein sicheres Buschcamp war es aber schon zu dunkel, also blieb uns keine andere Wahl. Der Großteil schlief also im Garten, ein paar in den 3 Betten die es gab, 2 am Boden in der Küche und eine im Truck am Boden. Das Bad benutzte keiner, jeder zog es vor ins naheliegende Feld zu gehen.
Am nächsten Morgen waren wir bereits um 5:30 wieder unterwegs und wurden mit einem sehr schönen Sonnenaufgang belohnt.
Nach einigen Stunden Fahrt und Frühstückspause sprang Yana schon wieder nicht an. Der Fehler wurde aber schnell gefunden. Die Fahrt durch die Steppe ist ziemlich öd. Es ist flach, Weit und Breit ist nichts zu sehen, manchmal läuft ein Strauß oder ein Vicuña vorbei. Alle im Bus sind geschlaucht und dösen vor sich hin. Am späten Nachmittag sind wir dann in El Chaltén angekommen. Im Hintergrund der mächtige Fitz Roy der sich leider in den Wolken versteckt.
Leider mussten wir die heutige Wanderung zum Colgante Gletscher, im Queluat NP gelegen, canceln, da die Straße wegen Sprengarbeiten ab Mittag gesperrt sein wird. Diese einspurige Haupt-Schotter-Straße wird seit Jahren ausgebaut. Sie ist hier auch so ziemlich die einzige Straße. Ein kurzer Abstecher ging sich aber trotzdem aus, um den gewaltigen “hängenden Gletscher“, dem einzigen in Südamerika, von einem Mirador aus zu sehen. Entlang den Fjorden, Flüssen und dichten Wäldern schlängeln wir und im Schritttempo die kurvenreiche Piste die Berge hinauf und wieder hinunter. Die Bergspitzen sind mit dickem Eis bedeckt. Genau so wie sich die Landschaft ändert, ändert sich das Wetter ständig. Sonne und Regen wechseln sich ab. Man erzählt uns, Patagonien ist einfach unberechenbar, an einem Tag Sonne und am nächsten Tag schneit es.
Bis wir schließlich nach 8 Std. Fahrt an einem Bauernhof, mitten in der wunderschönen Landschaft des Cerro Castillo National Parks gelegen, ankamen. Wir campten auf einer idyllisch gelegenen Wiese, umgeben von flachen saftigen Wiesen auf den Pferden und Schafen grasten. In den Bergen im Hintergrund, hängen die Regenwolken. Es ist wunderschön hier. Nach einem leckeren patagonisches Lamm mit Salaten zogen wir uns in die Zelte zurück.
Gegen Mittag haben wir es wieder verlassen und uns auf den Weg nach Puyuhuapi gemacht, immer entlang der Carrerera Austral od. auch Panamericana entlang. Auf dem Weg wie immer sehr viel Gegend zu sehen. Hier sind wir auf einem sehr schönen Stellplatz, direkt an einem Fjord, der Ausschaut wie ein See, gelegen. Das Wetter ist heute leider zum ersten Mal net so schön. Es ist bedeckt und es nieselt von Zeit zu Zeit. Da macht Campen so richtig Spaß ;-) Nach dem Zeltaufbauen, war meine Kochgruppe mit dem kochen dran. Wir kochten Burritos und bereiteten auch gleich das Frühstück vor um Zeit zu sparen. Die anderen sahen einstweilen 3 Delfine vorbei schwimmen ;-( Hab i aber eh scho genug gsegn.
Am Abend machten wir dann ein kleines Lagerfeuer am Strand, tranken Vino und machten ein paar lustige Fotos.
Nach einigen Tagen ohne Telefon und Internet, sind wir wieder, zu mindestens für 2 Tage, in der Zivilisation angelangt. Hier eine Zusammenfassung von ein paar sehr schönen Tagen.
Von Bariloche aus fuhren wir ca. 6 Std. Immer Richtung Süden, entlang der berühmten Ruta 40, die Landschaft wurde immer flacher, die Bäume wurden weniger. Zu sehen war die weite Patagonische Steppe mit jeder Menge Gebüsch und den schneebedeckten Gipfeln der Anden, im Hintergrund. Irgendwo bogen wir dann auf eine Schotterstraße ab und die Berge kamen wieder näher. Die Einreise in Chile, nahe dem Ort Futaleufu, dauerte dieses Mal über 2 Stunden, da der Typ vom Agrarministerium jedes einzelne Gepäckstück auf Nahrungsmittel untersuchte.
Nach einem kurzen Shopping stopp in Futaleufu fuhren wir die Schotterstraßen ca. 40km weiter zu unserem heutigen Stopp, ein “Campingplatz“ am berühmten Fluss Futuleufu, einem Rafting Paradies gelegen.Es ist sehr idyllisch hier. Es sieht fast wie auf einer Alm aus. Truthähne, Hühner, und Pferde bummeln gemütlich herum, der Fluß rauscht im Hintergrund, ein kleiner Hund wuselt zwischen den Beinen herum, zwickt in die Zehen, oder verschleppt mir meine Schuhe. Die erste Zeltnacht war ganz fein, ich hab recht gut geschlafen. Bin natürlich recht gut equiped. Mir war sogar viel zu warm.
Gestern nach dem Frühstück haben wir uns sehr zeitig in der Früh auf den Weg nach Bariloche (Argentinien) gemacht. Nach ca. 1 Stunde Fahrt erreichten wir den Grenzübergang. Zuerst mussten wir zur chilenischen Polizei dann zum Zoll, nach 10 Minuten Fahrt erreichten wir den Argentinischen Grenzübergang, auch hier wieder die selbe Prozedur. Gott sei Dank waren wir dieses Mal sehr flott unterwegs und schafften es in "nur" 1 Std. und 37 min. ;-) Die selbe Prozedur steht uns noch 4 Mal bevor. Es ist in beiden Ländern verboten Lebensmittel einzuführen (zb: Früchte, Nüsse, …) und dass wird strickt kontrolliert. Die Fahrt dauerte in Summe, ca. 11 Stunden und war sehr beeindruckend schön, ständig änderte sich die Landschaft. Alle Pflanzen blühen in den knalligsten Farben. Wir kamen an einigen schneebedeckten Vulkanen vorbei, Rinderfarmen und Wasserfällen bis wir schließlich den Nationalpark Lanín erreichten. Dieser Park mit seinen über 35 mit langestreckten, von Gletscherwasser gespeisten, tiefen Seen und gemäßigten Regenwäldern an der Grenze zu Chile nicht nur einer der größten, sondern auch einer der schönsten ganz Argentiniens. Wir fuhren bei sehr schönem Wetter und genialem Ausblick entlang einiger dieser Seen. Bariloche, heute in erster Linie ein Wintersportort, gibt nicht wirklich was her. Nach einer kurzen Shoppingtour führen wir in unsere Hostal, das etwas ausserhalb liegt. Abends gingen dann einige von uns ins Steakhaus.
Den heutigen Tag hatten wir zur freien Verfügung und deshalb marschierte ich mit 4 anderen unser Gruppe einfach drauf los. Die ca.15 km lange und sehr schöne Wanderung, in die Umgebung, führte uns durch die dichten Wälder mit riesigen Bäumen. Von einem kleinen Berg hatten wir einen richtig gei.. Ausblick auf den Lago Nahuel Huapi, die Berge und deren Gletscher, wärend uns der patagonische Wind so richtig um die Ohren weht. Hier ist es richtig schön. Sehr "neis" ;-)
Nach einem Picknick gings wieder retour.
Morgen gehts wieder retour nach Chile und das heißt die Banane muß noch heute aufgegessen werden.
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