Heute führ ich mit dem Zug in die Stadt Tigre, etwa 35 km (1 Std.) nördlich von Buenos Aires. Das hübsche Städtchen ist quasi der Ausgangspunkt ins Naturparadies Delta del Río Paraná. Denn hier beginnt eines der ungewöhnlichsten Lebensräume der Erde und bietet einen ziemlichen Kontrast zur Megastadt Buenos Aires. Die Menschen leben hier in einem unübersichtlichen Labyrinth kleinerer und größerer Wasserläufe. Wie viele Menschen hier genau, ist aber nicht bekannt. Es gibt keine Autos, dafür aber 600 Schulen und 170 schwimmende Minimärkte. (A bissl is es vergleichbar mit Venedig oder den Schärengärten in Schweden)
Das Wasserstraßensystem ist mit 3.000 km² das 5. größte Flussdelta der Erde und angeblich das einzige Süßwasserdelta. Ich hatte die etwas länge Tour mit 2 Std. gebucht um mehr vom Delta zu sehen. 1 Stunde hätte aber vollkommen gereicht, da wir in erster Linie in der Nähe von Tigre herumfuhren, und hier ist alles sehr gut erschlossen. Auf den Inseln sind neben Wochenendhäusern der reichen Porteños (Menschen aus Buenos Aires), Hotels, Restaurants uns Bars zu finden. Das wahre Delta beginnt für die Einheimischen aber erst viel weiter im Norden, wo es naturbelassener und ruhiger zugeht, denn soweit von Tigre verirren sich die Ausflugsschiffe nur selten.
In Tigre gibt es viele nette Bars und Restaurants, direkt neben den Wasserstraßen und den Puerto de Frutos. Auf diesem Markt sind inzwischen allerding mehr Ramsch und Möbel (Handwerkskunst;-), als Obst und Gemüse zu finden ist. Der Name der Stadt beruht auf einem Missverständnis: Tiger haben nie in Argentinien gelebt, sondern Jaguare. Diese wurden irrtümlich für Tiger gehalten und gaben so Stadt und Delta ihren Namen.