"Torres del Paine" Nationalpark

Nach einigen Stunden Fahrt bei strömenden Regen und eiseskälte im Truck, haben wir Puerto Natales erreicht. Auch bei diesem Grenzübergang mussten wir wieder alle Gepäckstücke ausladen, nur dieses Mal wurde alles von einem Suchhund nach frischen Lebensmittel durchschnüffelt. Nach dem er auch alle "legalen" Lebensmittel abgeschlabbert hat, durften wir weiter. In Puertos Natales angekommen, hatten wir etwa 3 Stunden Zeit für eine Besichtigung und um etwas Snacks und Bier, für nachfolgenden Campingtage zu besorgen. Leider schüttete es, und es war saukalt. Hier stiegen zwei lokale Guides zu, die uns die nächsten Tage in den legendären Nationalpark Torres del Paine begleiten werden. Dies soll auch das Highlight dieser Reise sein. Er gilt als eines der schönsten Wandergebiete mit sehr gut ausgebauten Wanderwegen. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich. Hier gibt's Südbuchenwälder, Graslandschaften, Tundra, Felslandschaften, Hochgebirge, etliche Gletschern und bunte Seen. Hier könnte man locker Wochen verbringen. Ich hatte eigentlich gar keine Vorstellung was mich hier erwarten wird. Hier befindet sich auch der legendäre W-Walk, eine 4-tägige Trekking Tour, die Monate im voraus gebucht werden muss. Den Namen hat er von der W-Form der Route. Von unserer Gruppe machen diese Tour fast alle. Nur 3 von uns (inkl. mir) bleiben im Basecamp und haben von hier aus nur die ersten 2 Tage/Touren mitgemacht. Der Campingplatz ist ganz fein, mit super Ausblick auf die Berge und etwas geschützt gelegen mit Bäumen umgeben. Hier gibt es ein Kochzelt, samt Koch, der uns 2 mal täglich mit ganz gutem Essen versorgt. D.h. wir müssen nix kochen und um nix kümmern, nur abwaschen müss ma unser Geschirr. Im Gemeinschaftszelt haben wir dann ein kurzes Briefing zum Nationalpark erhalten, mögliche Wanderwege, richtige Kleidung, das Wetter und richtiges Verhalten sollte uns ein Puma gegebnüberstehen. :-0

Im Camp is alles sehr einfach, da es nur eiskaltes Wasser zu duschen gibt, hab i mi ins ca. 10 min entfernte Nachbar-Hostal eingeschlichen um Strom fürs Kameraladegerät und heisses Duschwasser zu ergattern. Hier werde ich die nächsten 4 Tage bleiben und div. Ausflüge und Wanderungen machen.

 

Mirador Base Las Torres

Der erste Tag sollte uns zu den legendären Torres, 3 gewaltige Granit Säulen, die als eines der schwierigsten Kletterreviere der Welt gelten, führen. Der Weg führte uns vom Campingplatz ca. 24km (hin und retour) durch Steppe hinauf durch Wälder, über kleine Brücken hinauf zu einem kleinen See am Fuße der Torres. Die Türme sind zumeist in Wolken gehüllt und nur selten zu sehen. Wir hatten typisch patagonisches Wetter. Es regnete, es schneite zeitweise und der Wind versetzt uns mit voller Wucht. Wie quälen uns den letzten Kilometer, dem steilsten Stück hinauf und plötzlich verziehen sich die Wolken und die 3 Torres stehen in voller Bracht vor uns. Richtig ge..

Unterwegs begenen uns immer wieder Pferdekaravanen die die Schutzhütten und Camps mit dem Notwendigsten versorgen.

 


Los Cuernos (Hörner)

Am späten Vormittag gingen wir, bei schönstem Sonnenschein, mit der gesamten Gruppe, Richtung den “Los Cuernos“, zweier Gipfeln in Form von Hörnern, die aus zwei verschiedenfärbigen Gesteinen bestehen. Der Weg verlief in Sichtweite und parallel zum Lago Nordenskjöld. Am Nachmittag verabschiedete ich mich wieder von der Gruppe, die den W-walk weitergingen, und kehrte den selben Weg zum Basecamp zurück. Voi super is, dass die Tage so schön lang sind, bis 22 Uhr is es noch schön hell. Am Abend hat es dann leider wieder zu regnen begonnen und der Wetterforcast schaut a net wirklich rosig aus. Aber wir san in Patagonien und i bin zuversichtlich dass es wieder schön wird.


"Puma-Trail"

Heute wurden wir Basecamper mit dem Truck etwa 4 Laufstunden entfernt ausgesetzt und wir liefen den "Puma-Trail" retour. Die Hinfahrt auf den Dachsitzen war spektakulär ;-) und wir sahen den Nationalpark mal aus einer ganz anderen Perspektive. Dieser Weg selber ist berühmt für die vielen Puma Sichtungen und darf auch nur tagsüber begangen werden. Wir sahen jede Menge Guanakos, Condore, Hasen und anderes Getier, aber keinen einzigen Puma, obwohl i mir Augen rausgschaut hab ;-(

Die Parkranger erzählten mir, dass sie heute sogar schon 4 Pumas gesichtet haben und auch die vielen, teils frischen, toten Guanakos bzw. Skelette am Wegrand, bezeugen deren Anwesenheit. Trotzdem war es eine kleine-feine Wanderung mit genialen Blick auf das Paine-Massiv und die Landschaft war wieder ganz anders, als die Tage zuvor.

 


Glacier Gray

Heute sind wir ca. 2 Stunden quer durch den Park gefahren um die anderen der Gruppe abzuholen. Auf dem Weg machten wir Halt beim Mirador Glacier Gray.