Nach einer regnerischen Nacht fuhren wir wieder über die Grenze nach Argentinien. Die Landschaft beim Grenzübergang war beeindruckend. Die einspurige gepflasterte Straße schlängelt sich durch die karge, nur noch mit Büschen bewachsenen Hügel. In Blickweite ein riesiger See mit schroffer und felsiger Steilküste. Das diffuse Licht, das durch die tief hängenden Wolken scheint lässt die Landschaft recht spannend erscheinen.
Der argentinische Grenzübergang, zwei kleine Hütten mit Schranken im Nichts, war so schmal, dass wir mit unsere Truck gar nicht durchpassten. Also ging's außen herum, durch's Gelände.
Plötzlich um 11:40, mitten im nirgendwo, umgeben nur von wadenhohem Gebüsch, ging der Motor aus und sprang auch nicht mehr an. Hier gibt's keinen Handyempfang und Weit und Breit keine anderen Autos zu sehen. Zelte haben wir, aber nix zu essen, da ja keine rohen Lebensmittel eingeführt werden dürfen.
Jetzt kann Tanja mal zeigen wieviel Mechaniker wissen in ihr steckt. Nach 2 Stunden herumzangeln, div. Teile tauschen, anschieben, haben wir begonnen die Küche aufzubauen und zu verkochen was wir fanden. Div. Nudeln, Tomatenmark, Thunfischdosen, 6 gekochte Eier und wir fanden noch 3 (geschmuggelte) Karotten. In der Zwischenzeit ist Tanja mit dem einzigen Auto das seit 3 Stunden vorbeikam mit in den nächsten Ort gefahren um eine Werkstatt zu finden. Sie kam 2 Stunden später mit 2 Mechanikern retour die das Problem in einer 1/2 Std. lösten. Jetzt ist es 17:15 und wir fahren endlich wieder.
Nachdem wir jetzt fast 6 Std. verloren haben, haben wir uns entschieden noch 2-3 Stunden zu fahren, um unterwegs einen Campingplatz und Hostel anzufahren, der laut Karte da irgendwo sein soll. Dort angekommen sahen wir, das es sich dabei um eine Baracke handelt mit einem 100m2 großem, zugemüllten gatschigem Vorgarten handelt. Das Haus eine einzige Katastrophe. Der ältere Herr ziemlich irritiert. Der hat, glaub i, noch nie so viele Gäste ghabt. Eigentlich wollte keiner bleiben, für ein sicheres Buschcamp war es aber schon zu dunkel, also blieb uns keine andere Wahl. Der Großteil schlief also im Garten, ein paar in den 3 Betten die es gab, 2 am Boden in der Küche und eine im Truck am Boden. Das Bad benutzte keiner, jeder zog es vor ins naheliegende Feld zu gehen.
Am nächsten Morgen waren wir bereits um 5:30 wieder unterwegs und wurden mit einem sehr schönen Sonnenaufgang belohnt.
Nach einigen Stunden Fahrt und Frühstückspause sprang Yana schon wieder nicht an. Der Fehler wurde aber schnell gefunden. Die Fahrt durch die Steppe ist ziemlich öd. Es ist flach, Weit und Breit ist nichts zu sehen, manchmal läuft ein Strauß oder ein Vicuña vorbei. Alle im Bus sind geschlaucht und dösen vor sich hin. Am späten Nachmittag sind wir dann in El Chaltén angekommen. Im Hintergrund der mächtige Fitz Roy der sich leider in den Wolken versteckt.