Heute möchte ich euch mal a bissl was über den Ablauf einer Solchen Überlandtour erzählen. Gefahren wird in einfach umgebauten Trucks. Yana ist eine der ältesten Trucks mit über 600.000 km. Im oberen Bereich befindet sich der Sitzbereich, eine Kühlbox, eine Pinnwand und etwas Stauraum. Darunter befindet sich, über seitliche Staufächer zugänglich, das Gepäcksfach, Stauraum für die Zelte, Tische, Küchenzeugs, Gasflaschen, etc... Alles ist sehr zweckmäßig und unluxuriös, es ist laut, alles wackelt und scheppert. Geführt wird die Tour, normalerweise von 2 Leuten, die jedoch keine Reiseleiter sind. Sie organisieren alles, fahren uns von A nach B, geben den Zeitplan vor und geben Tipps was, wo und wann vor Ort gemacht werden kann, z.bsp. wo es den letzten Bankomaten gibt, welche Aktivitäten vor Ort zu buchen sind etc...
Aber keine Vorträge, Infos zu Land und Leute. Wir sind selber für alles Verantwortlich, die Truck Tür hat ein Nummernschloß und kann daher jederzeit betreten werden, der letzte schließt die Tür. Jeder von uns hat spezifische Aufgaben zugeteilt bekommen, zbp. Gibt's einen Bodenreiniger, Kühlschrankchecker, Zelträumer, Gepäckfachräumer, Küchenaufbauer, Sicherheits-Hygiene-checker, etc..
I bin der Feuerholzsammler und Brauchwasserschlepper in Camps. Wenn wir campen wird in Gruppen ein Menüplan erstellt, eingekauft und gekocht. Und das ist echt nicht leicht, vor allem wenn Vegetarier dabei sind und jeder zweite auf was anderes allergisch ist. Lactose, Knoblauch, Zwiebel, Hülsenfrüchte und Eiweiß ;-)
Das ganze is etwas stressig, wenn 23 Leute herumwuseln, vor allem beim Frühstück und vor allem unsere 10 Chinesen. Wie üblich in so großen Gruppen gibts immer einen Gschaftler, an Koffer, a Zicke, a Prinzessin und an Nervbert. Abgewaschen wird dann von allen in Plastikschaffeln. Für die ich das Wasser besorge. Essenbudget sind übrigens 5 Dollar pro Tag und Person. (1 Dollar für Frühstück, 2 fürs Mittagessen und 3 fürs Abendessen) Zu diesem Zweck hat jeder von uns Kohle in einen Gemeinschaftstopf eingezahlt aus dem alle Unterkünfte, Essen und andere allg. Ausgaben bezahlt werden.
Geschlafen wird, je nach Gegend in sehr einfachen und günstigen Hostels (Dorms mit bis zu 14 Betten), “Campingplätzen“ od. wilden Camps in eigenen sehr robusten 2-Mann Zelten, für die wir selber verantwortlich sind. Es gibt teilweise bis zu 5 Tage keine bzw. nur eiskalte Duschen. (Also keine Dusche)